SUNDER - Sunder
Mehr über Sunder
- Genre:
- Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Crusher Records
- Release:
- 30.10.2015
- Deadly Flower
- Cursed Wolf
- Daughter Of The Snows
- Wings Of The Sun
- Bleeding Trees
- Eye Catcher
- Thunder And Storm
- Don't Leave It Behind
- Lucid Dreams
- Phoenix
Vive la France Psychedelique!
Crusher Records haben eine neue Band im Stall, die psychedelischen Rock mit warmem, authentisch-rückwärtsgewandtem Sound spielt. Da hat man als Rezensent bereits das halbe Review mit lauter Anspielungen auf die schwedischen Landsmänner und die dortige Retroszene fertig, nur um sich nochmal kurz den Promozettel anzuschauen, um ein Detail nachzuschlagen und wird vom Schlag getroffen: Das hier sind ja Franzosen! Macht nix, denn alles andere, was man sonst über Bands aus dem Labelstall und Sverige schreibt, gilt uneingeschränkt auch für SUNDER und das selbstbetitelte Debütalbum.
Authentischer Sound, viel Spielfreude, starke Songs und viel Georgel, bzw. Gemellotrone. Statt den 70ern geht es heuer mehr in die 60er, analog zu den Labelgenossen von THE MOVEMENTS, jedoch etwas rockiger als dort. Insbesondere der warme Gitarrensound und der Wille der Band, sich auch mal richtig tief in die dreckigen Garagenparts reinzuknien, machen hier das Salz in der Suppe und den feinen Unterschied zu anderen Bands in der schier unübersichtlichen Retroflut aus. Zudem natürlich Hits wie 'Daughter Of The Snows', die Vorabsingle 'Cursed Wolf' oder das coole 'Bleeding Trees'. Hier zeigt die junge Band, dass neben instrumentaler Qualität und dem Gefühl dafür, wie dieser Sound zu klingen hat, eben auch das Gespür für gute Songs in großem Maß vorhanden ist.
Es fuzzt und jault nicht nur an allen Ecken und Enden, sondern eben auch mit verdächtiger Ohrwurmeligkeit. Dabei durchdringt alle Songs selbst in ihren sonnigsten Sixties-Momenten immer dieser Hauch von Düsternis und Bedrohlichkeit. Es bleibt d er Verdacht, dass es doch nichts mit freier Liebe und Frieden auf Erden werden könnte und alles in einem fiesen Horrortrip enden könnte. Was bei BLACK SABBATH in Finsternis umschlug, wird hier gewissermaßen angedeutet, nur dass SUNDER dank der Gnade der späten Geburt diese Entwicklung nicht vorwegnehmen, sondern im Nachhinein andeuten kann. Stark ist es natürlich trotzdem und "Sunder" der perfekte Soundtrack für den verträumten Herbst, mit dem Hauch von Winter in der Luft und den letzten Sonnenstrahlen auf der Haut, verwunschene Musik für verwunschene Momente und ein weiterer Stern am Retrohimmel für all jene, die mit diesem Sound etwas anfangen können.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst