SUNKEN - Livslede
Mehr über Sunken
- Genre:
- Depressive Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Vendetta Records
- Release:
- 18.09.2020
- Forlist
- Ensomhed
- Foragt
- Delirium
- Dødslængsel
Viel Lethargie, auch wenn die Ansätze stimmen
Es ist schon ein wenig zwiegespalten, was man als Eindruck vom neuen Album dieser dänischen Depri-Black-Metaller mitnimmt: Einerseits gelingt es SUNKEN zwar über die komplette Distanz des neuen Albums, melancholische Stimmungsbilder mit epischen, schwarzen Sounds zu vermengen und dabei auch eine Atmosphäre zu gestalten, in der sich vor allem Liebhaber des Post-Metal-Ablegers wohlfühlen können. Andererseits jedoch versteift sich die Truppe auch auf "Livslede" zu sehr darauf, gewisse Grundmuster als Voraussetzung für jedes Arrangement zu verwenden und folglich auch eine gewisse Starre zu kreieren, die den kreativen Output der fünf neuen Stücke ein wenig blockiert - und am Ende zu einer gewisse Lethargie führt, aus der sich die Nordmänner auch nicht gänzlich befreien können.
Das Grundgerüst der Songs ist dabei absolut nicht verkehrt; die Band zelebriert die Traurigkeit trotz einiger impulsiver Parts konsequent bis zum Ende und lässt dabei einige angenehme, wenn auch manchmal elegische Klangflächen entstehen, von denen man sich für einen etwas längeren Augenblick gerne auch in den Bann ziehen lässt. Doch die Detailarbeit dürfte an vielen Ecken und Enden gerne etwas konkreter sein; die Gleichförmigkeit droht Teile des Albums zu verschlucken, ein paar differenzierte Alleinstellungsmerkmale würden "Livslde" in den einzelnen Stücken gut tun, um den Spannungsgehalt auf einem Minimum schwelen zu lassen, und auch die vokale Performance hätte gerne etwas mehr Variation erfahren dürfen, schon gerade deshalb, weil die wenigen impulsiven Ausbrüche in einer stärker akzentuierten Form sicherlich mehr Wirkung gezeigt hätten.
Letzten Endes sind viele Aspekte dieses Albums zu stark mit dem Konjunktiv verwoben und führen somit nicht zur erhofften Befriedigung. SUNKEN ist eine gute Band mit einigen interessanten Ansätzen, aber nach wie vor ein ganzes Stück davon entfernt, mit überzeugenden Argumenten die Spitze der Bewegung anzugreifen - diesmal leider sogar noch weiter als beim letzten Versuch!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes