SUNNATA - Climbing The Colossus
Mehr über Sunnata
- Genre:
- Sludge/Doom
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 24.03.2014
- I
- Orcan
- II
- Asteroid
- Seven
- III
- Path
- Stalagmites
- Monolith
- IV
- Fomalhaut
- V
Der Wahnsinn hat einen Namen.
Mit SUNNATA erreicht uns ein Eigengewächs aus Polen, das eine schön krachige, aber gleichzeitig auch atmosphärische Mischung aus Sludge, Doom und Noise offeriert. Und da die Scheibe schon "Climbing The Colossus" heißt, ist auch genau dies Programm. Der steinige Anstieg wird durch ohrenbetäubendes Dröhnen begleitet, doch diesen groben Koloss zu bezwingen, lohnt sich.
Nicht nur der Titel des Albums, auch die der Songs orientieren sich an der rauhen und wilden Seite der Natur - wobei 'Fomalhaut' im Gegensatz zu den groben bis zerstörerischen Assoziationen mit 'Monolith', 'Asteroid' oder 'Orcan' (was im Englischen allerdings eigentlich "hurricane" heißen würde) einen hell leuchtenden Stern bezeichnet. Eben solche Kontrastpunkte finden sich auch in der Musik wieder. Und den spröden Charme unterstreicht nicht zuletzt auch das Artwork.
Doch "Climbing The Colossus" ist kein typisches Sludge-/Doom-Album. Mit einem bellenden Gesang, der an Rob Zombie erinnert, und leichtem Industrial-Einschlag à la MINISTRY wird nicht nur eine wunderbare stilistische Vielfalt in all dem wilden Treiben geboten, auch die sehr eindrücklichen Riffattacken tun ihr übriges. Letztlich ist es gelungen, jeder der kraftstrotzenden, monolithischen Klangwände einen eigenen Charakter zu verpassen. Daraus resultiert ein ordentlicher Spannungspegel und nicht nur anfängliche Dauerrotation.
Die durchnummerierten Zwischenspiele oder auch kurze sphärische Passagen während der Songs sorgen für nicht mehr als ein kurzes Luftholen, bevor das nächste wuchtige Brett losschlägt. Und doch ist das hier alles andere als stumpfes Geballer, nämlich ein intensiver und vor allem variabler (und damit erfrischend origineller) Koloss, das auch im Sludge-/Doom-Umfeld seinesgleichen sucht.
Neben dem markanten, fast schon bedrohlichen Gesang setzt aber vor allem das "unterkühlte", stakkatoartige Geriffe dem Ganzen die Krone auf - 'Orcan', 'Asteroid' oder 'Monolith' unter Kopfhörer drücken einen förmlich an die Wand. Dass "Climbing The Colossus" SUNNATAs Debütalbum ist, verhüllt zwar etwas die Tatsache, dass die Band früher bereits unter dem Namen SATELLITE BEAVER aktiv war, nichtsdestoweniger ist dieses Album aber eine Blaupause in Sachen harter, "downtuned" Musik. Ganz großartig und hoffentlich nur der Startschuss für weitere Glanzlichter der Polen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer