SUNNIVA - Hypostasis
Mehr über Sunniva
- Genre:
- Sludge
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Svart Records
- Release:
- 19.09.2025
- Mercurial Bloodstreams
- Peine Forte Et Dure
- Valovaltimo
- Opening The Key
- Sun Funeral
- Hung From The Sky
Suomi-Kontrastprogramm in Sachen Metal.
Derart brachiale Sounds ist man aus dem finnischen Norden eigentlich gar nicht gewohnt. Umso erfrischender, dass die Herren von SUNNIVA den meist symphonischen Konsens der heimischen Szene einmal radikal durchbrechen und mit einer Sludge-Granate aufwarten, die gleich in mehrerlei Hinsicht richtungsweisend ist. Zum einen imponieren auf "Hypostasis" das peitschende Drumming und die Rhythmusarbeit im Allgemeinen, da hier jeder Groove noch einmal mit einem zusätzlichen Punch unterlegt wird, und alleine schon die Becken eine Prügelstrafe erteilen, die selbst für den Modern-Metal-Sektor ungewöhnlich heftig ist. Zum anderen ist die Symbiose aus satten Riffwänden, brutalen Growls und martialischen Rhythmen mit einer solch intensiven sphärischen Begleitung ausgestattet, dass der Hörer sich trotz der aggressiven Vorgehensweise von SUNNIVA sofort fallen und wegtragen lassen möchte, ganz gleich wie unterkühlt die gelegentlich mechanischen Gitarren auch klingen mögen.
"Hypostasis" spielt mit den einzelnen Genres, legt sogar manchnmal einen Industrial-Teppich aus, dessen organischer Sound jedoch weit entfernt von den Pionieren dieser Szene angesiedelt ist. 'Valovaltimo' beispielsweise kombiniert die maschinellen Riffkomponenten mit der schieren Brutalität rohen, dreckigen Sludge Metals und gräbt sich langsam aber sicher ganz tief in die Ohrmuscheln hinein. Und gefräst wird immer wieder, manchmal mit einer versteckten minimalistischen Hookline, manchmal auch nur mit der puren Gewalt, die das neue Album vom ersten bis zum letzten Ton ausstrahlt. Wer hier von einer Lehrstunde in Sachen des Energieausstoßes und des produktionstechnischen Volumens sprechen mag, lehnt sich jedenfalls nicht zu weit aus dem Fenster.
Dass "Hypostasis" mit seinen düsteren Klangwelten auch noch ganz andere Vorzüge mitbringt und ganz nebenbei auch in der Bassarbeit gerne mal in die Refernzklasse vorstößt, soll natürlich nicht unerwähnt werden, deckt sich jedoch auch ganz klar mit den hervorragenden Eindrücken, die SUNNIVA hier hinterlegt. Die Band soll deshalb nicht zwingend als Antithese typisch finnischen Metals dargestellt werden, aber gewissermaßen ist das hier absolutes Kontrastprogramm zu allen aufgeblähten, bisweilen poppigen Sounds aus dem Land der tausend Seen und auch deswegen enorm erfrischend - und einfach nur furchtbar heavy!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes