SUNS OF THYME - Cascades
Mehr über Suns Of Thyme
- Genre:
- Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 27.05.2016
- Do Or Die
- Intuition Unbound
- Ich träum von dir
- To Vanish
- Rush
- Schweben
- Deep Purple Rain
- Val Verde
- The Field
- Aphelion
- Prelude
- In Dreams Awake
- Kirwani
- Kirwani II
Berlins moderne Antwort auf THE DOORS!
Man erlebt sie heuer nur noch selten, junge Bands, die sich auf das Fundament des hiesigen Krautrock-Repertoires stürzen und psychedelische Noten mit progressiven Merkmalen vermischen, letztendlich aber auch über einen deutlichen Zugang zur Folk-Rock-Szene verfügen. SUNS OF THYME hat diesen schwierigen Brückenschlag bereits anno 2013 praktiziert und mit "Fortune, Shelter, Love And Cure" eines der besten Alben der gesamten Saison beigesteuert, welches schließlich auch die Basis des neuen, wesentlich lukrativeren Plattendeals sein sollte.
Mit Napalm Records und reichlich Selbstbewusstsein im Rücken liefern die Berliner nun ihr vorzeitiges Meisterstück ab, das frei von wirklich allen Genregrenzen Gothic Rock, Folk, 70's-Progressive und Psychedelisches im Stile der DOORS vermengt und damit eine Nische öffnet, die mit so viel Tiefenwirkung bislang immer verschlossen blieb - bis zum Release von "Cascades".
Denn dieses Album öffnet viele Türen, bewegt sich losgelöst von allen Grenzen und ist einer der intensivsten Trips, die der Krautrock jemals vollzogen hat. Nachdenkliche Momente wechseln sich in den 14 Nummern mit sehr lebendigen, lebensfrohen Kompositionen ab, Jim Morisson schwebt als Bindeglied zwischen den Songs, und die Mixtur aus Hippie-Feeling, düsteren Noten und verträumter Atmosphäre setzt dem ganzen die Krone auf. Die Entwicklung von "Cascades" ist dabei durchaus komplex, startet man doch mit vielen ruhigen Tönen, um im späteren Verlauf der Scheibe ein immer größer werdendes Feuer zu entfachen, in dem selbst einige Post-Punk-Fragmente herzerwärmend verbrennen. Sogar die ROLLING STONES entdeckt man in manchem Augenblick, nur um später wieder von einem eigenwilligen Independent-Arrangement abgelöst zu werden, welches schlussendlich die Eigenständigkeit von SUNS OF THYME weiter verstärkt.
Es gibt wahrlich viel zu entdecken und zu erleben, ohne dass die Berliner sich dabei auf Widerhaken und dauerhaft einprägsames Material stützen müssen. Es ist der Fluss der Dinge, der Fluss der Musik, der hier begeistert, und je weiter man in "Cascades" vordringt, desto größer ist die Euphorie, die das Album auslöst. Das zweiteilige 'Kirwani' beendet schließlich das künftige Signature-Werk einer unglaublich innovatinen Kapelle und verwandelt "Cascades" endgültig in eine Referenzscheibe, die sich frei von allen Genres bewegt. Dringend, aber wirklich dringend reinhören!
Anspieltipps: Kirwani, Deep Purple Rain, Aphelion, To Vanish
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes