SUNSET IN THE 12TH HOUSE - Mozaic
Mehr über Sunset In The 12th House
- Genre:
- (Post) Rock / Instrumental
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Prophecy Productions
- Arctic Cascades
- Desert's Eschaton
- Ethereal Consonance
- Paraphernalia Of Sublimation
- Rejuvenation
- Seven Insignia
Eindringliches Post-Rock-Abenteuer aus dem NEGURA BUNGET-Umfeld
Hupogrammos and Sol Faur, bekannt als einstige Mitglieder der rumänischen Düsterbrigade NEGURA BUNGET, haben sich unlängst in ihrem neuen Black-Metal-Projekt DORDEDUH formiert, um ihre jahrelange Kollaboration unter neuem Banner fortzuführen. Mit nahezu identischer Besetzung haben die beiden Musiker nun auch noch ein weiteres Betätigungsfeld eröffnet, das sich musikalisch aber noch einmal deutlich abgrenzt. Bei SUNSET IN THE 12TH HOUSE hat der sphärische Anteil der Kompositionen einen noch viel größeren Stellenwert, wodurch die musikalischen Ideen wesentlich weniger radikal vorangedrängt werden. Irgendwo zwischen Progressive und Post Rock hat man eine Schnittmenge gefunden, die in einer fast aussschließlich instrumentalen Performance die Atemluft raubt. Denn an Intensität ist der erste Longplayer des rumänischen Acts in vielen Passagen kaum zu übertreffen.
Der Auftakt von "Mozaic" ist daher im Prinzip auch eine typische Prophecy-Productions-Geschichte. EMPYRIUM und Co. lauern im Bereich der düsteren Stimmungsbilder, PORCUPINE TREE steuert inspirativ den melancholischen Anteil des Materials bei, aber auch vereinzelte Elemente der etwas verhalteneren NEGURA BUNGET-Kompositionen sind in den sechs Songs zu finden - so etwa im orientalisch angehauchten 'Paraphernalia Of Sulbimation'.
Die Rümänen verstehen es zweifelsfrei, ein sphärisches Gleichgewicht zu schaffen, explortativ zu arbeiten, gleichzeitig aber an der Basis zu bleiben. Selbst wenn sich die Spielzeiten über die Zehn-Minuten-Grenze hinausbewegen, verliert die Band niemals die Kontrolle, obschon die Tracks recht vielfältig arrangiert sind. Beste Beispiele sind 'Arctic Cascades' und 'Desert's Eschaton', die den Hörer in den ersten 25 Minuten regelrecht einlullen und mit ihrer hypnotischen Melancholie etwas Bewegendes schaffen. Aber auch im vergleichsweise härteren 'Seven Insignia', das an die jüngsten Epen aus dem Hause MASTODON erinnert, kreiert SUNSET IN THE 12TH HOUSE etwas Monumentales, langfristig Bindendes, von dessen Tiefenwirkung man sich sofort anstecken lässt.
Eindrucksvoll ist auch die Tatsache, dass "Mozaic" eigentlich keinen Gesang fordert, obschon die reichhaltigen Stimmungswechsel immer wieder neue Facetten öffnen. Die Kraft der Darbietung, das ausgeklügelte Songwriting und die eindringliche Atmosphäre des Albums machen jeglichen Mikrobeitrag überflüssig und sprechen am Ende für sich. "Mozaic" entpuppt sich schließlich als weiterer lohnenswerter Beitrag zur Obersparte "musikalische Entdeckungsreise" und hinterlässt bleibenden Eindruck - was man vom letzten DORDEDUH-Album ja nicht zwingend behaupten konnte.
Anspieltipps: Arctic Cascades, Desert's Eschaton, Ethereal Consonance
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes