SUPERDEATHFLAME - Dead Is Dead
Mehr über Superdeathflame
- Genre:
- Power Metal / Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 25.03.2022
- Innocence
- Dead Is Dead
- Dying Embers
- Darkest Mind
- Untold Burden
- Inside The Chamber
- Falling In Shades
- Pain
Feines Frischfutter aus Finnland für Fans von EVERGREY!
Das finnische Label Inverse Records hat in den letzten Jahren ganz besonders im Melodic-Death-Sektor eine geradezu untrügliche Spürnase bewiesen, wenn es um die Entdeckung von vielversprechenden Newcomern geht. Insofern ist es auch für mich als eingefleischten Fan des Gothenburg Sounds und sämtlicher verwandten Spielarten zur Pflicht geworden, Neuerscheinungen aus dem Inverse-Stall anzutesten. So landet natürlich auch "Dead Is Dead" von SUPERDEATHFLAME, das nach elfjähriger Pause den zweiten Langspieler der Band aus dem Land der tausend Seen markiert, auf meinem Plattenteller.
Das Duo bestehend aus Tomi Tilli am Gesang und der Gitarre und Schlagzeuger Marko Tuhkunen kategorisiert sich selbst zwar als Melodic Death Metal, aber diese Beschreibung trifft die vielschichten und abwechslungsreichen Songs des Zweitlings nicht wirklich. Ja, IN FLAMES, DARK TRANQUILLITY und auch CHILDREN OF BODOM haben natürlich ihre Spuren im Sound der Finnen hinterlassen, das ist in den eröffnenden Sekunden des Openers 'Innocence' schon deutlich hörbar. Spätestens wenn ab Minute 1:20 aber der Klargesang von Fronter Tomi einsetzt, hält der Power Metal unaufhaltsam Einzug in den Sound des Duos. Dabei schielen die Finnen aber nicht etwa zu Kollegen wie STRATOVARIUS oder SONATA ARCTICA, sondern versprühen einen dezenten Gothic-Vibe, der mich am meisten noch an die Schweden EVERGREY im besten Sinne erinnert. Der folgende Titeltrack verzichtet dann jedoch ganz auf solche melodischen Ausflüge und entpuppt sich als waschechter Melodic-Death-Brocken mit dezenter Thrash-Schlagseite, dem im Gegensatz zum Opener die ganz großen Melodien fehlen, um sich im Langzeitgedächtnis festzubeißen.
Insgesamt sind die beiden Finnen immer dann stärker unterwegs, wenn sie mehr auf Klargesang und präsente Keyboards setzen. So gehören etwa das wunderbare 'Dying Embers' und 'Insider The Chamber' mit ihren tollen Hooks ganz klar zu den Höhepunkten der Spielzeit, während die eher härter ausgefallenen 'Untold Burden' und der mit etwas zu kitschigen Keyboards ausgestattete Rausschmeißer 'Pain' auch nach mehreren Durchläufen nicht so recht zünden wollen. Produziert ist das Ganze übrigens auch auf allerhöchstem Niveau und knallt mit ordentlich Druck aus den Kopfhörern oder Boxen, was angesichts der Insanspruchnahme der Dienste von Teemu Aalto (OMNIUM GATHERUM, INSOMNIUM) aber natürlich auch kein Wunder sein dürfte.
So fehlt "Dead Is Dead" am Ende eigentlich nur dieser eine ganz große Hit, mit dem sich die Finnen schnell neue Fans erspielen könnten. Klar sind Highlights durchaus vorhanden, doch eben nicht dieser eine Song, der einem auch nach Tagen nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Unter dem Strich bleibt der Zweitling dennoch eine richtig tolle Angelegenheit, die ich Freunden und Freundinnen von EVERGREY und ähnlich gelagerten Bands nur wärmstens ans Herz legen kann! Und ganz nebenbei, auch die Serie von Inverse Records hält weiterhin, denn SUPERDEATHFLAME ist ein weiterer quasi-Newcomer aus dem Stall des Labels, der das Potential für eine große Zukunft birgt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs