SUPREME LORD - Father Kaos
Mehr über Supreme Lord
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Witching Hour Productions
- Release:
- 25.11.2011
- Stop The Silence
- Massacration
- The Be(a)st Is From Hell
- Father Kaos
- Blood Is Life
- Shame Ov God
- Legion Of Doom
- Supreme Lord
- Profanation
- Legion Of Doom (Demo 2006)
- Ritual (Demo 2006)
Erneuter Comeback-Versuch der polnischen Underground-Deather.
Die Geschichte von SUPREME LORD ist von einem stänmdigen Auf und Ab begleitet und kann mittlerweile so viele Wendepunkte verzeichnen, dass das polnische Death-Metal-Massaker eigentlich für sein Durchhaltevermögen zu bewundern ist. Einst unter dem Banner MORTUARY gestartet, entwickelte man sich Mitte der 90er zu den festen Größen im heimischen Underground, schaffte aber schließlich nicht den Sprung in die internationale Liga. Immer wieder wurde man ins Demo-Stadium zurückgeworfen, konnte 2004 endlich eine offizielle Full-Length herausgeben, nur um kurz darauf wieder ohne Deal durch die eigene Geschichte zu schlendern. "Father Kaos" ist daher der x-te Comeback-Versuch von Bandgründer Reyash und seinen Begleitern Zaala und Morbus - doch wie viel Signalwirkung hat die Platte nach all den Rückschlägen?
Nun, rein handwerklich betrachtet ist "Father Kaos" sicherlich eine Wucht; SUPREME LORD ballern in einer Liga mit Fast-Forward-Monstern wie KRISIUN und entlocken ihren Instrumenten Riffs und Breaks, die durchaus ein Format aufweisen, auf das man neidisch heraufschauen darf. Problematisch gestaltet sich die Scheibe allerdings bei der tatsächlichen Verwertung der meisterhaften Handwerkskunst. SUPREME LORD nötigen sich zwar hin und wieder dazu, ihr Tempo mal zu drosseln und sich nicht voll und ganz dem Highspeed-Geknüppel zu unterwerfen, haben aber gerade zur Mitte des Albums ein gehöriges Problem dabei, die Songs weiterhin interessant und weniger austauschbar zu schmücken. Nummern wie 'Shame Ov God' und das Titelstück fehlt es diesbezüglich deutlich an Zugkraft, aber auch 'Supreme Lord' wirkt wie eine Rezitierung typischer Band-Trademarks und lockt den Zuhörer kurz vor Ende des offiziellen Teils von "Father Kaos" nicht mehr derart aus der Reserve, wie es zuvor noch 'Stop The Silence' und dem furiosen 'Blood Is Life' gelungen ist.
Dass mit 'Profanation' ausgerechnet ein Coversong (INCANTATION) das Schmuckstück des Albums ist, mag sinnbildlich erscheinen, demonstriert andererseits aber auch, auf welchem Level SUPREME LORD zu musizieren in der Lage sind. Und dieses Niveau ist durchaus sehr hoch, nur noch nicht spannend genug ins Songwriting eingegliedert. Weiterhin bedenklich ist die relativ kurze Spielzeit des neuen Albums, die zwar noch um die beiden Stücke des "Legion Of Doom"-Demos erweitert wird. Dennoch hätte die Platte zwei, drei vollwertige Tracks mehr vertragen können, damit "Father Kaos" auch als wirklich lohnenswertes Produkt verkauft werden kann. All dies sind Bedenken, die nicht unerwähnt bleiben sollen und auch Zweifel hervorrufen, inwiefern das polnische Trio im Hinblick auf die Zukunft endlich Bodenhaftung erlangt. Viele gute Ansätze und drei bis vier herausragende Tracks sind nämlich - und das sollten Reyash und Co. eigentlich wissen - längst noch keine dauerhafte Lebensversicherung!
Anspieltipps: Massacration, Blood Is Life, Profanation
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes