SUREMAD - Thronfall
Mehr über Suremad
- Genre:
- Black / Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 26.04.2021
- Der Zeiten Tribut
- Ascheregen
- Nekrosis
- Das XII. Relikt
- Gula
- Kainsmal
- Barriere des Seins
Vielversprechender Erstling im Schnittfeld zwischen Death und Black Metal
Aus Brandenburg schickt sich mit SUREMAD ein Newcomer im Blackened Death Metal an, nach beinahe zehnjähriger Geschichte (für die ersten drei Jahre firmierte die Band unter dem Namen LUPUS LUNA) mit "Thronfall" seinen ersten Langspieler zu veröffentlichen. Thematisch dreht sich das Material des Silberlings passend zum Genre und dem Bandnamen, der im Estischen soviel wie "sterblich" bedeutet, rund um das Thema Tod und Leiden, auch wenn die Band ganz explizit klarstellt, dass sie mit ihren Texten selbige Themen nicht glorifizieren möchte. Ganz anders sieht das schon bei der Aufmachung des Releases aus, die man durchaus lobend hervorheben kann, gibt es das Album doch als Special Edition im handgefertigten Sleeve, das sogar über beigelegte Holz-Anhänger den Fans eine Chance auf den Gewinn eines Shirts bietet. In dieser Hinsicht müssen sich die Jungs also nicht vor Produktionen großer Labels verstecken.
Und auch musikalisch kann sich "Thronfall" durchaus hören lassen, beginnt der wilde Ritt mit 'Der Zeiten Tribut' und seinen wahnwitzigen Gitarren-Riffs doch mehr als vielversprechend. 'Ascheregen" schlägt da im Anschluss mit eingestreuten Zitaten und generell getragenener Atmosphäre deutlich epischere Töne an, auch wenn der Song gerade im hinteren Drittel auch immer wieder in schwarzmetallische Raserei ausartet. 'Nekrosis' lässt dagegen in meinen Ohren eher sogar eine gewisse Vorliebe für BEHEMOTH erkennen und liefert angeschwärzten Todesstahl mit stampfendem Groove und einem feinen Mittelteil samt cleaner Gitarre. Den Höhepunkt sparen sich die Brandenburger allerdings bis zum Schluss auf, wo 'Barriere des Seins' mit famoser Gitarrenarbeit und dezenter Epik in vier Minuten noch einmal trefflich auf den Punkt bringt, was der Vierer auf seinem ersten Album schon alles richtig macht. Einzig die von der Band selbst vorgenommene Kategorisierung als Pagan Black Metal will sich mir zu keiner Zeit erschließen, würde ich die Musik des Erstlings doch glasklar im Schnittfeld zwischen Black und Death Metal verorten, das sich zwischenzeitlich insbesondere beim Einsatz des Gesangs sogar ein wenig im Post Hardcore für eine entsprechende Würze bedient. Ebenso passt die druckvolle, transparente und bissige Produktion der Platte, für die Mario Dahmen mit seinem Liquid Aether Studio verantwortlich zeichnet, überhaupt nicht zu den typischen Black-Metal-Veröffentlichungen, was in meinen Ohren dem Gesamtergebnis sehr gut tut.
Alles in allem ist "Thronfall" damit ein vielversprechendes erstes Lebenszeichen, das sich musikalisch vor der Genre-Konkurrenz auf keinen Fall verstecken muss. Ja, ein Alleinstellungsmerkmal, das die Brandenburger aus dem Genre-Dschungel des Schwarzmetalls heraushebt, fehlt zwar bisher noch, dafür bekommt der Hörer hier extrem intensive Kompositionen geboten, die auch noch in hochwertiger und einfallsreicher Verpackung geliefert werden.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs