SURRENDER THE COAST - Lost Souls
Mehr über Surrender The Coast
- Genre:
- Hardcore/Punk
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Redfield Digital
- Release:
- 22.02.2015
- Aurora Skies
- Lost Souls
- Thrones
- Dreamcatcher
- A Blissful Ignorance
- Southpaw
- Wings
- Archetype
No Surrender
Wer auf der Suche nach Kuschelrock ist, wird hier nicht fündig. SURRENDER THE COAST aus England bietet "Voll-auf-die-Fresse"-Hardcore, und das immerhin über acht Lieder hinweg. Der gegrowlte Gesang, der nicht extra freundlich clean gebügelt wurde, bündelt genug Agressionen, um einen alles vergessen zu lassen, ob auf der Tanzfläche oder in den eigenen vier Wänden. Man braucht sich nur noch den harten, unerbittlichen Rhythmen hinzugeben. Und wer SURRENDER THE COAST so zuhört, weiß, dass man nicht alleine mit seiner Wut dasteht.
Dynamisch, flink und brutal prügelt sich das Schlagzeug in fast punkiger Manier durch den Opener 'Aurora Skies'. Die Gitarrenriffs sind technisch einwandfrei und harmonieren in einem Getose aus brachialer Gewalt mit den anderen Parts des Ensembles. Unverblümt animieren die Stücke zum Mitsingen, Mitgrowlen und Tanzen, wobei die teils melodischen Untertöne der Gitarre auch Zeit zum Nachdenken lassen. Viele Bands haben ja schon versucht, Agression auf musikalische Art und Weise rüberzubringen. Die Musikwelt ist voll von Gruppen, die "How to do Metalcore"-Kurse zu Hunderten besucht haben und trotzdem nicht mehr als die absoluten Basics zu bieten haben. Auf "Lost Souls" wurden alllerdings alle Register gezogen, dem Zuschauer und Zuhörer ein authentisches Pogo-Erlebnis vor der Bühne zu bieten. Dagegen klingen selbst CHIMAIRA und HATEBREED harmlos-fröhlich.
SURRENDER THE COAST ist aber alles andere als stumpfsinnig-aggressiv unterwegs: In 'Thrones' wird der Ton flehender, verzweifelter, und die einzelnen Instrumente werden hastiger und unsauberer gespielt. Unterbrochen von sehr ruhigen Passagen, die primär vom Bass begleitet werden, beendet eine eben solche Phase das Lied ganz dezent. Aber nur, um dann in 'Dreamcatcher' wieder voll aufzulaufen und den Metalcore-Legenden der 80er zu zeigen, dass man auch im Jahre 2015 noch richtig kreativ sein kann, ohne sich zu verkaufen. Bei 'Archetype' wird die meiste Stimmung mit Hilfe der sehr melodischen Gitarre erzeugt. Der Gesang passt sich an und harmoniert überzeugend mit dem Rest der Band.
SURRENDER THE COAST lässt im letzten Lied so etwas wie einen positiven Ausblick aufkommen. Progressiv nach vorne blickend und ein bisschen weniger agressiv, mit einem Gitarrensolo zum Niederknien. Trotz vieler Gemeinsamkeiten mit den Großen dieses Metal Genres, bewahrt sich SURRENDER THE COAST den sehr eigenen, authentischen Stil, bei dem man sich live mal so richtig austoben kann.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Yvonne Heines