SURTALOG - Schwertsturm (EP)
Mehr über Surtalog
- Genre:
- Progressive Black Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Schwertsturm
- Asgards Hallen
- Weltenbrand
Ein mutiges Debüt.
Zugegeben: Wenn Bands sich darin versuchen, ein in den meisten Fällen eher straight dastehendes Genre wie den Black Metal mit progressiven Elementen aufzuwerten, tun sie sich damit keinen großen Gefallen. Vor mir liegt nun die "Schwertsturm"-EP der deutschen Band SURTALOG, die sich neben klassischen Vorbildern wie WINDIR oder EMPEROR ausgerechnet auf TOOL und DREAM THEATER bezieht. Das kann ja heiter werden, oder?
Nach den ersten fünf Minuten der EP war ich erst einmal überrascht. Klar, eine in Eigenregie aufgenommene EP wird nicht wie die neue ENSLAVED klingen; was das Quartett hier aber aufgenommen hat, ist aller Ehren wert. Das Fundament ist selbstredend der klassische Black Metal, der mit seinen deutschen Vocals aber noch kein Alleinstellungsmerkmal besitzt. Es sind eher die eingeschobenen Parts mit krummen Takten. Wenn mich nicht alles täuscht, wird da in der Bridge gerne mal ein 7/4-Takt untergebracht. Auch darüber hinaus haben alle Instrumente viel zu tun, was sich aber am meisten in der Gitarrenarbeit zeigt. Auch 'Asgards Hallen' und das 14-minütige 'Weltenbrand' setzen den eingeschlagenen Weg konsequent fort, wobei sich der lange Song gleich mehrere ruhige Parts zwischen den Black-Metal-Rasereien erlaubt.
Unter dem Strich war die gefühlte Aufregung ob der Prog-Metal-Versatzstücke vor dem Hören größer als danach. Auf "Schwertsturm" wird nämlich weder eine Ihsahn-Petrucci-Chimäre entfesselt, noch begibt man sich außer Hörweite des Black-Metal-Spektrums. Die dargebotenen Ansätze gefallen mir insofern gut, als sie das Geschehen ziemlich kurzweilig gestalten. Das gilt nicht uneingeschränkt für jeden der "klassischen" BM-Parts, die teilweise noch zu hemdsärmelig klingen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass hier noch einiges Potenzial schlummert. Für die Szene wäre es eine Bereicherung!
- Redakteur:
- Nils Macher