SURTR - World Of Doom
Mehr über Surtr
- Genre:
- Doom Rock
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Altsphere Production
- Release:
- 29.04.2011
- Part I
- Part II
- Part III
- Doom Over The World
- Part IV
- Part V
Doom einmal vertrackt - und sehr eigenartig!
Klassische Besetzung, klassischer Gitarrensound, aber alles andere als klassisches Songwriting: Bei den Franzosen von SURTR liebt man den SABBATH-Einfluss vertrackt und reich an Breaks und stößt damit vor allem stimmungsmäßig ziemlich schnell an die Grenzen des Erträglichen. Das Trio arbeitet zunächst sehr traditionell, genießt die einzelnen Fragmente der insgesamt fünf Eigenkompositionen aber nie so recht, sondern mischt die guten Ansätze immer wieder mit anstrengenden Breaks, die vor allem in der ersten Albumhälfte immer wieder für einen konzeptionellen Zusammensturz sorgen. Kaum einmal wird ein Riff ausgekostet, die Lava in den Fließzustand gebracht, da kontert man auch schon mit dem nächsten beschwingten Prog-Akt, der sich einfach nicht logisch in die Songs eingliedern will.
Davon mal ganz abgesehen, ist die teils sakrale Vokal-Darbietung alles andere als pässlich. Während man im Hintergrund mit sehr warmen Arrangements arbeitet, steuert der oftmals wacklige Frontmann nur selten etwas dazu bei, dass die Gesamtperformance harmoniert. Ausgerechnet ein harscher Ausbruch, wie er in 'Part IV' völlig überraschend kommt, wirkt hier befreiend, ist in seiner Wirkung aber auch nur von kurzer Dauer.
Viel größer ist allerdings das Problem, dass die band zu viele Riffs in ihre Songs packen möchte, aber an den gegebenen Stellen nicht realisiert, dass dies nur teilweise funktioniert. Einen Song wie 'Part I' direkt zu Beginn kategorisch auseinander zu pflücken, entpuppt sich als kontraproduktiver Start, aus dem man auch bis hin zum letzten Part nicht viel gelernt zu haben scheint. Dass man ausgerechnet die straighte REVEREND BIZARRE-Hymne 'Doom Over The World' covert, ist in diesem Zusammenhang kaum mehr verständlich, SURTR verpassen dem Song zwar ebenfalls eine angenehme Note, doch da gerade dieses fokussierte Element allen eigenen Nummern abgeht, fragt man sich ernsthaft, wieso man sich mit einer solchen Wahl quasi selber bloßstellen möchte.
Sei's drum, die Messe ist in diesem Fall gelesen und das Potenzial fürs erste verschenkt. SURTR haben ihre Qualitäten, zweifelsohne, doch sie liegen definitiv nicht im Songwriting. Doom sollte weiterhin entspannt sein - und eben kein Kopfsport, wie er auf "World Of Doom" geboten wird!
Anspieltipp: Part IV
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes