SURVIVORS ZERO - CMXCIX
Mehr über Survivors Zero
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Hellfest Records / Universall
- Release:
- 16.10.2009
- Embrace The Inferno
- Armageddon Cult
- Lucifer Effect
- Scavengers Of Christ
- Thorns Of Rapture
- Fortress Of Lies
- I Bury Them Deeper
- I Am The Gun
- Trail Of Fears
- Reclaim My Heritage
Die finnische Antwort auf die schwedische Melo-Death-Szene!
In der schwedischen Death-Metal-Szene hat es sich mittlerweile eingebürgert, die Mitglieder der einzelnen Bands munter auszutauschen und hier und dort neue Projekte ins Rennen zu schicken, die gewissermaßen All-Star-Charakter haben. Warum also sollen die Finnen, deren Todesblei-Sektor ja nicht ganz so prall bestückt ist, hier nicht nachziehen? Unter dem Banner SURVIVORS ZERO haben sich vor drei Jahren Mitglieder solch unterschiedlicehr Kapellen wie DEATHCHAIN, FINNTROLL, MACHINE MEN und IMPALED NAZARENE zusammengetan, um eine etwas modernere Form des morbiden Stahls zu kreieren. Nach einem ersten Demotape wurde man bei der Labelsuche bereits fündig und startete direkt die Aufnahmen für den Debüt-Silberling "CMXCIX", der dieser Tage weltweit veröffentlicht wird. Was also haben die Finnen ihren Kollegen aus Schweden entgegenzusetzen?
Zunächst mal sicher einen massiven Verbund brutaler Breitband-Riffs, deren thrashige Schlagseite auf alle Fälle auf einen klaren Einfluss aus Göteborg und Stockholm schließen lässt. ARCH ENEMY und THE HAUNTED in der Mixtur wären gerade in den ersten Nummern ein angemessener Vergleich, abgesehen davon, dass die Arbeit an den Lead-Gitarren in Stücken wie 'Embrace The Inferno' und 'Armageddon Cult' noch etwas zu zaghaft ist. Dafür gibt es an anderer Stelle das volle Brett, kompromisslos, aggressiv und bisweilen raketenschnell, dann aber auch wieder mit einigen stampfenden Midtempo-Parts. Zunächst also nichts Ungewöhnliches. Zunächst? Tja, da hätten wir dann auch schon das Manko am brutalen Geböller von SURVIVORS ZERO. Die Abstriche gelten nämlich leider dem kreativen Bereich, der über weite Strecken Pause hat. Von den Arrangements über den Gitarrensound bis hin zum wüsten Gebell von Bandleader Tommy Virranta gibt es kaum ein Element, das den Finnen ein bisschen Eigenständigkeit sichern könnte. Hinzu kommt, dass "CMXCIX" nicht wirklich als Quell der Abwechslung durchgeht. Zwar wird im Tempo immer wieder variiert, doch bis zum Schlussakkord ist das Vorgehen durchweg vorhersehbar und einspurig. Dass mit 'Reclaim My Heritage' und 'Trail of Fears' am Ende zwei echte Killer-Tracks stehen, ist daher eine ziemlich große Überraschung. Gerade der Abschluss-Song ist eine echte Granate, in dem Melodien und Riffs im brutalen Stakkato miteinander verschmelzen und kurzzeitig ARCH ENEMY-Niveau erreichen. Schade nur, dass dem auf "CMXCIX" nicht gleich zehnmal so ist.
Sei's drum, als Stelldichein ist die Platte erst mal in Ordnung, zumal sie definitiv mit der erforderlichen Durchschlagskraft gesegnet ist. Und auch die Kompositionen für sich betrachtet, sind gar nicht so verkehrt. Nur der latente Mangel an fortschrittlichen Ideen und die fehlende Abwechslung darf den Finnen zur Last gelegt werden. Wäre hier künftig noch mehr Spielraum, stehen die Chancen für eine aussichtsreiche Karriere im All-Star-Format nämlich gar nicht so schlecht!
Anspieltipps: Trail Of Fears, Reclaim My Heritage
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes