SUSHI RAIN - Cocktail
Mehr über Sushi Rain
- Genre:
- Progressive Funk
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Jackson Records
- Release:
- 26.11.2015
- Pop yoa pay
- Bunga Bunga
- Why?
- One last night in Philadelphia
- Pillows
- March of groove
- Free
- Jesus cries from your eyes
- It's time to believe
- Sushi Rain can't write a single
- Brain drain
- One
Der Name verrät alles.
Operngesang, Publikumsgeräusche, Schüsse. Dann: funkiges Fusion-Gegniedel mit Italo-Pop-lastigem Gesang. Willkommen bei SUSHI RAIN. Das italienische Gespann wurzelt musikalisch unter anderem auf KING'S X, BUMBLEFOOT oder MR. BIG und ist sich nicht zu fein, quietschende 70er-Orgeln mit FreddyMercury-Vocals und DREAM THEATER-Breaks zu kombinieren. Klingt anstrengend, ist es auch. Wer sich an Taktmaß und Tempo gängiger NWoBHM-Kost gewöhnt hat und "neuere" MAIDEN zu progressiv findet, lässt bitte die Finger von SUSHI RAIN. Das gibt nur Tränen.
Die aufgeschlossen Musikfans, die sich auch mal eine T.M. STEVENS-Scheibe reinziehen, THE ARISTOCRATS oder LEVIN MINNEMANN RUDESS im Plattenschrank stehen haben, dürften schon eher das richtige Publikum für die achtköpfige Truppe sein. Jetzt gilt es nur noch, sich im musikalischen "Cocktail", zu orientieren, damit man nicht komplett baden geht. "Augen zu und durch" hilft recht gut, und nach einigen Minuten mit SUSHI RAIN hat man sich das das wirre Durcheinander musikalischer Strömungen gewöhnt. Womit wir auch beim großen "aber" des Albums angekommen wären: Einmal an den Wahnsinn angepasst, hat die Musik nicht mehr viel zu bieten. Der Freak-Faktor ist das Aushängeschild von "Cocktail", ohne den nett arrangierte, aber nicht nachhaltig unterfütterte Tracks wie 'One Last Night in Philadelphia' oder 'Jesus Cries From Your Eyes' schnell ihren Reiz verlieren.
Hut ab für den Mut, sich im Schmelztiegel der Genregrenzen so verbrennungsfrei an die Oberfläche geschwommen zu haben. Ohne die Neugier auf das Exzentrische macht "Cocktail" aber am Ende des Tages zu wenig Spaß, als dass ich mich die Scheibe abends unter den Kopfhörern oder auf einer langen Autofahrt hören sehe. SUSHI RAIN wird es schwer haben, mehr als eine verrückte Randnotiz auf dem Klemmbrett neuerer Musikgeschichte zu sein.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Nils Macher