SUSPIRAL - Delve Into The Mysteries Of Transcendence
Mehr über Suspiral
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- I, Voidhanger Records
- Release:
- 01.03.2016
- Poisonous Essence
- Hiereía Deúro
- The Art Of Death
Fieser, grimmiger Black Metal in drei Akten!
Inwiefern man den scheinbar antikosmischen Gedanken von SUSPIRAL folgen muss, um tiefer in die Materie dieser Spanier einzudringen, muss jeder für sich selbst herausfinden. Geht man alleine vom musikalischen Output aus, den die Band auf ihrer ersten Full-Length anbietet, darf man der Band allerdings schon mal ein riesiges Komplimeent machen, welches sich bereits im ersten Durchlauf dieser Scheibe als solches manifestiert, mit jeder weiteren Umdrehung aber noch zusätzliche Bestätigung findet. Denn es gibt sie nicht so häufig, diese ganz fiesen Töne, die mit jeder weiteren Beschallung noch intensiver werden. Auf "Delve Into The Mysteries Of Transcendence" wird man sie jedoch entdecken - nicht nur weil die Band in den 34 Minuten ihres neuen Albums ausschließlich auf Longtracks zurückgreift.
Im Gegensatz zur vorangegangenen EP "Dawn Of Kezef" aus dem vergangenen Jahr geht es nämlich auf diesem Werk viel epischer, monumentaler, aber auch frostiger zur Sache. SUSPIRAL steht noch viel eindeutiger für gequälten, gelegentlich fast depressiven Black Metal, dessen Vielschichtigkeit den Spaniern immer wieder erlaubt, das Material schleppend aufzubauen, akzentuiert die Höhepunkte zu verteilen und gleichzeitig immer wieder neue Facetten und Überraschungen in die Nummern einzubauen. Der Opener 'Poisonous Essence' ist in diesem Sinne eine Blaupause eines durchweg gemeinen Epos'; langsam, aber zielstrebig schreitet SUSPIRAL durch die gequälten Flecken der menschlichen Seele, trampelt darauf herum und huldigt erst unauffällig, dann aber doch sehr gewissenhaft alten Gottheiten wie SATYRICON oder EMPEROR - nur eben, dass die Iberer noch viel mehr in den einzelnen Kompositionen unterbringen als die damaligen Helden aus dem Norden Europas. Die Intensität des gezielt unterproduzierten Werkes ist erstaunlich, die Beharrlichkeit, mit der die Band die Songs aufbaut und ihre Spannung auf einem konstant hohen Level hält ebenfalls. Selbst eine vergleichsweise radikale Nummer wie 'Hiereía Deúro', die vornehmlich im Uptempo agiert, wird nicht langweilig, weil das Duo das Überraschungsmoment stets auf seiner Seite hat und es auch geschickt nutzt, um immer wieder querzudenken, ohne den Fluss des Songs zu zerstören. Und diese Qualität bewahren sich die beiden Songwriter von der ersten bis zur letzten Note!
Was also seit dem EP-Release geschehen ist bzw. welche Umstände diese rasante Entwicklung begünstigt haben, ist unbekannt. Bekannt jedoch ist, dass "Delve Into The Mysteries Of Transcendence" zu den erfreulichsten Erscheinungen des spanischen und überhaupt internationalen Black-Metal-Undergrounds gehört und zwischen der Vielzahl neuer Releases deutlich hervorsticht!
Anspieltipps: Posonous Essence, The Art Of Death
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes