SUSPYRE - A Great Divide
Mehr über Suspyre
- Genre:
- Progessive Metal
- Label:
- Nightmare Records
- Release:
- 15.05.2007
- Forever The Voices
- The Singer
- The Spirit
- Galactic Backward Movements
- Manipulation In Time
- Resolution
- April In The Fall
- Subliminal Delusions
- Bending The Violet
- The Piano Plays At Last
- Alterations Of The Ivory
- Blood And Passion
Ich bin in jeder Hinsicht überwältigt. Die Prog-Metaller SUSPYRE fahren mit ihrem neuen Album "A Great Divide" ganz schweres Geschütz auf. Bombastisch und ungeheuer dicht ist die Musik, die von der Gruppe sehr konzentriert vorgetragen wird. Die Scheibe ist voller Einfälle und Wendungen. Eine erste Überraschung erlebt man, wenn man die Laufzeiten der Stücke liest. Die übliche Liedlänge zwischen drei und sechs Minuten ist hier die Ausnahme, zehn der zwölf Tracks liegen darunter oder darüber.
SUSPYRE verarbeiten viele Stilrichtungen auf "A Great Divide", und was die Band auch immer in die Hand nimmt, sie macht keine halben Sachen. Das Gefrickel und die Rhythmuswechsel sind wie aus dem Lehrbuch für Progressive Metal. Wie die synchronen Leadgitarren solieren, wäre eine Zier für jede klassische Heavy-Metal-Truppe. Am beeindruckendsten ist aber sicher die Verwendung des Einflusses klassischer Musik. Einige Streicherpassagen mögen synthetisch generiert sein, aber mich sollte es wundern, wenn nicht zumindest teilweise ein echtes Orchester mitgewirkt hätte. Die Hörner und Streicher auf 'Galactic Backward Movements' oder in dem Zwischenspiel 'Bending The Violet' klingen sehr plastisch. Bei dem kurzen Chorlied 'Resolution' wird nicht, wie es sonst oft schlechte Sitte ist, eine Stimme künstlich vervielfältigt, sondern ein gemischter Chor singt mit verteilten Stimmen. Das Ganze ist so ernst und streng gestaltet, dass dieses Stück schon fast als Kunstlied aus dem 19. Jahrhundert durchgehen könnte. Hinzu kommen noch einige kleine jazzinspirierte Einsprengsel oder andere Überraschungen wie die Basssoli in 'Manipulation In Time' oder das Saxophon in 'Alterations Of The Ivory'. So verwundert es auch nicht, dass das Album selbstbewusst mit Zitaten Beethovens endet.
Wer zu denen gehört, die ihre Musik hart und schwer lieben, kommt an dieser Platte nicht vorbei. "A Great Divide" ist eine jener Scheiben, die zwanzig Jahre später auch von denen "Kult" genannt werden, die sie nie gehört haben.
Anspieltipp: Das ganze Album. Was sonst? Na gut, für die ganz Eiligen: 'Galactic Backward Movements'.
- Redakteur:
- Stefan Kayser