SVALBARD - It's Hard To Have Hope
Mehr über Svalbard
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Holy Roar Records / Alive
- Release:
- 25.05.2018
- Unpaid Intern
- Revenge Porn
- Feminazi?
- Pro-Life?
- For The Sake Of The Breed
- How Do We Stop It?
- Try Not To Die Until You're Dead
- Iorek
Spuren-Overkill mit destruktiven Konsequenzen
Völlig übersteuerte Post-Hardcore, Core-lastiger Metal und eine frostige Brise dazu: Damit war SVALBARD zuletzt noch nicht allzu erfolgreich, was womöglich auch daran gelegen haben mag, dass die Band ihre Songs mit Fragmenten überwuchert hatte und man vor lauter Gitarrenspuren irgendwnan gar nicht mehr den Kern der Songs erkennen konnte. Eben jenen Spurenwahnsinn betreibt die Band nun auch auf "It's Hard To Have Hope" und neigt ähnlich wie auf "One Day This Will All End" zur totalen Übersteuerung. Aber warum eigentlich?
Die Antwort bleibt SVALBARD erst einmal schuldig, schiebt beim Songwriting aber immerhin Argumeente ein, die als Kompensatoren eine gewichtige Rolle spielen. So hat sich die Band diesmal auf eine viel aggressivere Herangehensweise eingeschworen, hat den melodischen Anteil parallel aber auch noch mal hochgeschraubt und liefert schließlich einige wirklich starke Hymnen ab, deren einziges Manko darin besteht, dass sie von den zahlreichen Elementen fast schon erdrückt werden. Ein Song wie 'Pro-Life?' vermittelt viele Emotionen, geht sofort ins Ohr, hat auch die richtige Hookline, ist aber am Ende kurz davor sich selbst zu zerstören, weil die Band den Hals nicht voll kriegt und noch mehr Leads, Tasten und Samples hineinschmeißt.
Und genau dieses Dilemma zieht sich durch das neue Album und nimmt den Songs irgendwann auch einen Teil ihrer Kraft, weil der Sound gelegentlich zu künstlich erscheint. SVALBARD will alles auf einmal, will sich in vielen parallel abgespulten Sequenzen mitteilen, verliert letztendlich aber immer wieder den Blick für das Wesentliche - und das bei einer Palette aus acht grundsätzlich herausragenden Kompositionen.
Von daher jammert man hier eigentlich auf sehr hohem Niveau, kommt aber nicht umhin, "It's Hard To Have Hope" zumindest anteilig abzustrafen, weil der genannte Overkill schlichtweg too much ist. Einfach mal durchatmen, partiell etwas reduzieren und noch mehr Metal sein - mit diesem wünschenswerten Rezept könnte die Band immens erfolgreich sein. Vielleicht ja beim nächsten, insgesamt dritten Versuch.
Anspieltipps: Feminazi?, Try Not To Die Until You're Dead
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes