SVARROGH - Kukeri
Mehr über Svarrogh
- Genre:
- Black/ Folk Metal
- Label:
- Heavy Horses Records
- Release:
- 01.06.2006
- The Pashovi Cliffs
- Mourning Mill
- Wind Hunter
- Kukeri Towards The Sea
- My Dinasty
- The Solitude Of Stara Planina
- Rhodopean Winter
- Kukeri In The Snow
- Somewhere In The Woods
- Memories In The Dark Of The Ages
- Sun, I Pray To Thee
- Kukeri Of The Sun
Es gibt wirklich grausam Momente. Und Klänge. SVARROGH bieten beides. Ein Schlüsselaugenblick beim neuen Album "Kukeri" der Ein-Mann-Folklore-Pagan-Black-Metal-Band aus Bulgarien ist Lied Numero Sechs: 'The Solitude Of Stara Platina' bekommt nach einer Minute und dreißig Sekunden in seinem sowieso schon ruhigen Erscheinungsbild einen Sänger aufgedrückt, der hinreißend schlecht einen alten Folksong aus der südöstlichen Ecke von Europa zum Besten gibt. Alarm?! Gnade!
Die Fußnägel rollen sich nicht nur hier korkenziehermäßig zusammen: Denn nur selten will dem Solo-Projekt von Dimo Dimov - dem Schlagwerker von HATRED DIVINE - etwas Überzeugendes gelingen. Alleine die mehr als zehn Minuten von 'The Solitude Of Stara Platina' nerven spätestens beim zweiten Hören, denn außer ein paar folkigen Klängen, ein wenig Gezupfe und am Ende ein paar Männerstimmen passiert in diesem Song nichts. Null. Ein schwarzes Loch der Töne. Dadurch, dass Herr Dimov seine eigene Ideenlosigkeit immer wieder durch solche langen Zwischenspiele zu kaschieren versucht, leidet aber auch das Gesamtbild der Platte. Denn selbst halbwegs harsche Kompositionen wie 'Rhodopean Winter' kommen so nicht zur Geltung, wenn sich der Hörer immer wieder fragen muss, wie lang er sich den folkloristischen Quatsch zwischendurch noch reinziehen soll - nichts gegen ein paar atmosphärische Akustik-Parts, doch SVARROGH besteht einfach aus mehreren Schippen zu viel Zwischenspielmüll. Und wenn dann mal ein Song wie 'Rhodopean Winter' halbwegs eisig klingt, wird diese Atmosphäre durch viel zu krass gesungen-fröhliche Parts zerstört, manches klingt wie eine Kindermelodie. Zu allem Überfluss bietet die Produktion der Scheibe den entscheidenden Nachteil, dass die ab und an einsetzenden Folklore-Instrumente viel zu blechern und laut abgemischt sind - und zudem auch die hörbaren Parts deutlich unter dem verwendeten Drumcomputer leiden. Und, und, und... es ist müßig, auf all die kleinen und großen Schwächen einzugehen (guckt euch das Cover an, aaarghh...), die SVARROGH und "Kukeri" selbst für beinharte Black-Pagan-Fans zu einer echten Belastungsprobe werden lassen. 70 Minuten lag dauert die Tortur. Danach sollte mit der ersten ULVER oder einem ähnlichen Klassiker die Heilkur für solche Grausamkeiten erfolgen.
Anspieltipps: Nö.
- Redakteur:
- Henri Kramer