SVARTAHRID - Ex Inferi
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2010
Mehr über Svartahrid
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Soulseller
- Release:
- 22.06.2010
- Intro
- Cursed Seeds Of The Nazarene
- Scale On Worth
- Veil Of Lies
- Ex Inferi
- March With Us
- Fire Hate Kill
- Blessed By
- Bastard Child
- Lake Of Despair
- Outro
Klassischer 90er-Norweger-Sound in annähernder Vollendung zelebriert.
Dadurch, dass das Trio aus Skien erst nach meiner ganz großen Euphorie für norwegischen Black Metal, nämlich im Jahre 1998 mit einem Demo debütierte, ist es wohl bedingt, dass mir die Truppe zwar sehr wohl ein Begriff war, aber es bis heuer nicht in meinen heimischen CD-Player geschafft hat. Das änderte nun die fünfte Scheibe der Herren von SVARTAHRID, und schon beim ersten Durchlauf war mir klar, dass "Ex Inferi" nicht deren letzte Scheibe sein würde, die ihren Weg in meine Sammlung finden würde.
Denn Hand aufs Herz, SVARTAHRID steht für all das, was ich als langjähriger Genreanhänger von gutem, traditionellem Black Metal fra Norge erwarte: Die Gitarren spielen finstere Weisen voller schwärzester Melodik, dem Tritonus wird ausgiebig gehuldigt, ein ganz dezent im Hintergrund wirkendes Keyboard sorgt für eine majestätische Aura, die Arrangements der Stücke leben zwar auch, aber nicht nur von klirrender Raserei, wie im dennoch eingängigen Opener 'Cursed Seeds Of The Nazareene', sondern ziehen wie etwa beim großartigen 'Veil Of Lies' auch einmal die Bremse an und lassen den Hörer einem schwarzen Ritter gleich durch hohe Hallen schreiten, die nur vom Fackellicht spärlich erleuchtet werden, dem Herrn auf dem dunklen Thron entgegen. Auch bissig attackierenden Rock'n'Roll verarbeiten die Burschen, was etwa das Titelstück zu einem großartigen Headbanger avancieren lässt, der auch diverse klassische Black/Thrash-Scheiben amtlich veredeln würde.
Mit jedem weiteren Durchlauf werde ich süchtiger nach SVARTAHRID, denn "Ex Inferi" steht für alles, was den klassischen norwegischen Black Metal der Neunziger so großartig macht, und es funktioniert auch im neuen Jahrtausend noch perfekt. Wenn ihr zu euren Favoriten die ersten beiden Alben von GEHENNA zählt, oder wenn ihr euch "For All Tid" mit einem ordentlichen Mehr an Aggressivität und Bissigkeit wünscht, ja, dann seid ihr mit der neuen SVARTAHRID genau richtig. Es ist schlicht und ergreifend ein essentielles Album für die Anhänger einer der spannendsten und nachhaltigsten Epochen der Metalgeschichte. Für mich letztlich auch ein kleines Mahnmal dahin gehend, dass es ein grober Fehler sein kann, eine Band aus diesem Umfeld über zwölf Jahre lang nicht hinreichend zu beachten.
Anspieltipps: Cursed Seeds Of The Nazareene, Veil Of Lies, Ex Inferi
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle