SVARTKRAFT - III - Lord Of Vermin
Mehr über Svartkraft
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Perish In Light/Twilight
- Release:
- 10.10.2008
- The Contamination
- Dominion Of The Worm
- Dust And Bones
- Vermis Hysteria
- Vortex Of Human Suffering
- Fields Of Blood And regret
- The Negation
Welch ein unerbittlich Leidender entleibt sich da in den Anfangstakten von 'The Contamination', der ersten Verlautbarung auf SVARTKRAFTs drittem Album "Lord Of Vermin"? Zähe Schreie machen die erste Sequenz aus, die den Akteur offenbar so sehr anstrengen, dass der ganze Song zunächst einmal disharmonisch hin- und herrutscht. Wie an einer alten Leier zerrt da jemand an den Gitarrenseiten, die endlich nach sechsminütigen Qualen verebben. So gehört es sich ja wohl im Fahrwasser des Black Metals. Wir sind also völlig richtig bei SVARTKRAFTs geballten Disharmonien, Nichtgesängen und akustischen Hässlichkeiten, durch die uns in den nächsten fünfzig Minuten ein hoppelndes Schlagzeug jagt. Hier gilt es nicht, nach Ästhetik zu fahnden, sondern nach den höchsten Abscheulichkeiten, die der Shouter mit dem passenden Pseudonym Godslayer durch seine Vocals immer wieder zum garstig-eindrücklichen Mittelpunkt aller sieben Songs macht. Jedes Mal von neuem gebärdet er sich in den letzten Takten der Stücke wie ein Verendender, der uns den kalten Hauch des Todes in den Nacken bläst, bevor es nach einer kurzen Pause der Erleichterung im gleichen Duktus mit der nächsten Nummer weitergeht.
Im Großen und Ganzen zeichnet sich "Lord Of Vermin" nicht durch größte Abwechslung aus, als interessante Sequenz soll aber 'Vortex Of Human Suffering' hervorgehoben werden, das mit rockigen Tönen den Anschein eines fast positiven Stimmungsanklanges in all der Düsternis zu erzeugen vermag. Das sich anschließende 'Fields Of Blood And Regret' reißt hingegen erneut hinab in dunkelste Emotionen und stellt dabei mit Hilfe erdrückender Langsamkeit, aber auch aufgrund einer überraschenden melancholisch-anrührenden Melodieführung den kompositorischen Höhepunkt der finsteren Scheibe dar. 'The Negation' bildet mithin den Abschluss dieser akustischen Ausgeburt wieder in bereits bekannter Weise.
Insgesamt liegt die Stärke dieses Albums weniger in abwechslungsreichem Songwriting als in seiner Fähigkeit, Stimmungen zu erzeugen. Die negativistische Attitüde des Black Metals, die hier insbesondere in den Gesangsparts zum Ausdruck kommt, ist durchaus geeignet, das verehrte Publikum ins Gruseln zu versetzen. Hinsichtlich der Qualität der Aufnahme sei jedoch angemerkt, dass der Black Metal zwar gerne stolz auf seine Primitivität ist, eine etwas fettere Produktion wäre der Angelegenheit hier aber dienlich gewesen und hätte damit einmal mehr dazu beitragen können, den Hörer emotional zu erwischen.
Anspieltipps: The Contamination, Fields Of Blood And Regret
- Redakteur:
- Erika Becker