SVARTSYN - Destruction Of Man
Mehr über Svartsyn
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Sound Riot
- Release:
- 13.06.2003
- Archdemon Of Binah
- Children Of Plague
- Demons Walking On Earth
- Towards Chaos
- Devil's Image
- Enemies From Beyond
- Destruction Of Man
Auch wenn sie irgendwie noch immer tiefster Underground sind, dürfte so ziemlich jeder wirklich interessierte Black-Metal-Fan zumindest schon mal den Namen dieser schwedischen Schwarzmetaller gehört haben. Immerhin gibt es die ursprünglich als CHALICE gegründete Kapelle schon seit 1991. Seit 1993 firmieren die Jungs, zu denen drei Jahre später auch der ehemalige DARK FUNERAL-Trommler Draugen stieß, unter SVARTSYN. Seither haben sie zwei Demos, eine EP, eine Split mit ARCKANUM und vier vollständige Alben veröffentlicht, die jedoch an der wirklich breiten Öffentlichkeit leider vorübergegangen sind. Hier haben wir es nun mit einer Neuauflage des 2003er-Albums "Destruction Of Man" zu tun, welcher demnächst auch das ursprünglich nur auf Vinyl erschienene "Bloodline" folgen wird.
Doch nun wollen wir uns der vorliegenden Scheibe zuwenden. "Destruction Of Man" ist relativ simpler Black Metal der ganz alten Schule und wartet dementsprechend auch mit den traditionellen Trademarks des Genres auf: Eine räudige Produktion, klirrende Gitarren und ein zumeist monoton blastendes Schlagzeug sowie relativ tiefer, aber dennoch typisch schwarzmetallischer Gesang, der ein klein wenig wie eine Mischung aus Satyr und Aldrahn klingt. Dazu gibt es auch ein paar finstere Ambient-artige Passagen als Intro bzw. Outro. Im Bereich des Riffings erinnert die Arbeit von Bandleader, Sänger und Multiinstrumentalist Ornias ein wenig an die "De Mysteriis Dom Sathanas"-Phase von MAYHEM, ohne aber nach einem Plagiat zu klingen. Nach einem geheimnisvollen Intro zeigt 'Archdemon Of Binah' sofort recht eindrucksvoll, dass SVARTSYN es im Gitarrenbereich wirklich gerne pfeilschnell haben und das Schlagwerk dem in nichts nachsteht, aber dennoch auch zu gezielten Verlangsamungen in der Lage ist, welche die düstere Stimmung verstärken. 'Children Of The Plague' beginnt getragener und dramatischer, doch auch hier setzt sich schließlich das ICE-Tempo durch, das allerdings Raum lässt für einige wirklich prägnante Riffs, welche das Stück zu einem Highlight der Platte avancieren lassen. So oder ähnlich präsentiert sich auch der Rest des Albums. Infernalischer Black Metal mit sehr hohem Grundtempo und einigen wohl dosierten Tempodrosselungen prägt das Bild, wobei manche Songs ein wenig einförmig am Hörer vorbeirauschen, andere aber durchaus Akzente setzen können. So gefallen mir zum Beispiel das schöne Outro von 'Towards Chaos', das dynamische Anfangsriff zu 'Devil's Image' und das etwas chaotische Geholze von 'Enemies From Beyond' richtig gut. Dennoch ist "Destruction Of Man" für mich nicht mehr als ein grundsolides, durchschnittlich gutes Black-Metal-Album, dem wirklich aufsehenerregende Momente leider weitestgehend fehlen. Während die Scheibe läuft, kann ich mich trotz gewisser Längen für die Songs durchaus begeistern, aber nur sehr wenig bleibt richtig hängen.
Für diejenigen unter euch, die aus jedem musikalischen Bereich nur auf der Suche nach den wirklichen Highlights sind, dürfte "Destruction Of Man" entbehrlich sein, da der Black Metal sicher originellere und abwechslungsreichere Bands mit deutlich prägnanterem Songwriting zu bieten hat. Aber die wirklich eingefleischten Anhänger des Schwarzmetalls der alten Schule dürften bei diesem Werk voll auf ihre Kosten kommen. Wer gar über die modernen Entwicklungen bei MAYHEM und SATYRICON unglücklich ist und sich auch mit dem heutigen Hang DARKTHRONEs zu CELTIC FROST nicht ganz so anfreunden kann, dürfte bei SVARTSYN bestens aufgehoben sein.
Anspieltipps: Children Of The Plague, Towards Chaos, Devil's Image
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle