SVARTSYN - In Death
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2017
Mehr über Svartsyn
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Agonia (Soulfood)
- Release:
- 09.06.2017
- Seven Headed Snake
- Dark Prophet
- With Death
- The White Mask
- Wilderness Of The Soul
- Black Thrones Of Death
- Exile In Death
Unprätentiöses Freizeitvergnügen.
Mit "In Death" veröffentlichen die schwedischen Pessimisten ihr nunmehr neuntes Album. Eigentlich müsste es heißen: der schwedische Pessimist, denn SVARTSYN ist seit jeher eine One-Man-Show von Ornias. Ob ein Black-Metal-Projekt aus dem eher konservativen Umfeld also die Frischzellenkur bekommen kann, die es nach der Meinung vieler nötig hat, gilt es herauszufinden. An Progressivität oder Avantgarde war hier zwar ohnehin noch nie zu denken, manchem Fan war das häufig durchschiffte "Panzerdivision Marduk"-Fahrwasser aber auf Dauer doch zu seicht.
Wer noch die muffige Underground-Produktion von "Black Testament" in den Ohren hat, wird bei 'Sevenheaded Snake' überrascht sein, dass es sich um die gleiche Band handelt und das neue Album laut Ornias eine logische Fortsetzung jenes vorangegangenen Albums und der "Nightmarish Sleep-"EP ist. Mit dem sperrigen Opener, der gleich einmal über siebeneinhalb Minuten von der Uhr nimmt, legt SVARTSYN einen richtigen Brecher aufs Parkett. Das absolut starke Drumming von Huldre Hammerman (der Name ist Programm!) kommt beim druckvollen Sound viel besser zur Geltung als in der Vergangenheit und lässt sich nur beim ersten Song den einen oder anderen schwachen Moment im Rausch verschwinden. Das Gitarrenspiel des Ornias hat sehr gute Momente, wenn man sich aber für längere Zeit auf die Klampfenarbeit konzentriert, gibt es aber eben auch einige monotone Passagen.
Zu einer Abwertung des Albums führt das aber für meine Ohren nicht, denn "In Death" ist ein starker Beweis dafür, dass Black Metal heutzutage auch ohne kompliziertes Songwriting, ultra-kultige Orgelklänge oder beigelegte Weihrauch-Duftkerzen auskommen kann. Den der MARDUK-Schule folgenden harten Salven setzt Ornias immer wieder Kontraparts entgegen, die das atmosphärische Level nach oben ziehen. 'With Death' macht das ganz hervorragend und sorgt für Ohrwurm-Momente, die neben diesen Zutaten auch vom guten Gesang getragen werden.
Nach 47 Minuten ist Schluss mit "In Death" und vermisse auch nach vielfachem Hören absolut nichts, was für mich Black Metal ausmacht. Es muss nicht immer ein Genre-definierendes Jahrtausend-Highlight sein, um es geil zu finden. SVARTSYN kommt mit einfachen Mitteln auf den Punkt und lässt zumindest meinen Kopf aktuell beinahe täglich rotieren. Ein Hoch auf den Anachronismus, der schnörkellosen Black Metal weiterleben lässt und uns mit so unterhaltsamen Platten wie "In Death" versorgt.
Anspieltipps: With Death, Black Thrones Of Death
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Nils Macher