SVARTTHRON - Bearer Of The Crimson Flame
Mehr über Svartthron
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Inferna Profundus / Nocturnal Woodlands / -Import
- Release:
- 15.07.2008
- Doth Memory Betray
- Path To Failed Light
- Of Malignity Carven
- Ethereal Murder (In Quiescence)
- Bearer Of The Crimson Flame
- Negation's Blade
- Dreams In Ashes
Eine junge litauische Band versucht sich an der alten norwegischen Schwarzkunst.
Nach der obskuren Demosammlung der litauischen Alt-Blackies POCCULUS kam über Inferna Profundus Records vor kurzem auch ein brandneues Album einer jungen einheimischen Black-Metal-Band namens SVARTTHRON. Die 2005 gegründete Band veröffentlichte 2007 ihr Debüt und legt knapp zwei Jahre später schon ihr sage und schreibe fünftes Scheibchen "Bearer Of The Crimson Flame" vor.
Ob dieser Veröffentlichungswut an der umwerfenden Kreativität der Jungspunde liegt, oder ob es bisher doch mehr Masse als Klasse zu bewundern gab, das vermag ich nicht wirklich zu beurteilen, da ich die Alben eins bis drei nicht gehört habe. Der Viertling indes ist auf keinen Fall schlecht geraten. Wie der Bandname und der Künstlername des Bandgründers und Frontmannes Tomhet schon erahnen lassen, sind die Litauer erheblich vom norwegischen Black Metal beeinflusst, wobei ich meine vor allem ganz frühe GEHENNA, ein wenig BURZUM und auch RAGNAROK, oder - um auch nicht-norwegische Beispiele zu nennen - frühe EMPYRIUM und ABIGOR heraus zu hören.
Das sind alles keine schlechten Referenzen und daher ist "Bearer ..." auch kein schwaches Album. Die Kombination aus rauhem, kompromisslosem Black Metal, der sich dennoch fesselnder düsterer Melodien nicht enthält, und diversen dezent eingesetzten Ambient-Sounds, hat ihren Reiz und lässt Stücke wie das episch angelegte 'Path To Failed Light' sehr gefällig rüber kommen. Mit den infernalisch rasenden Passagen von 'Of Malignity Carven' tut sich der um Sänger Mordance verstärkte Hauptakteur Tomhet indes schwerer, weil die programmierten Drums etwas ungelenk wirken. Doch auch dieses Stück kriegt die Kurve, wenn das Tempo heraus genommen wird, und sich die Band in einem sehr ruhigen, Ambient-lastigen Mittelstück ergeht. Das Highlight ist jedoch das dramaturgisch schön inszenierte Titelstück.
Wer die als Vergleiche genannten Bands und deren frühe Alben zu schätzen weiß und sich gerne in die Zeit zurück versetzen lässt, als jene entstanden sind, der geht mit der neuen SVARTTHRON nicht fehl. Es bleibt indes die Frage, ob die damalige Wirkung heute noch mit den selben Mitteln erzielt werden kann, wie damals. Das gelingt nur wenigen. Tomhet und seine Mitstreiter sind dicht dran, aber das Quäntchen Gespür für die zwingenden Momente fehlt dann doch. Dennoch eine brauchbare Scheibe.
Anspieltipps: Bearer of the Crimson Flame, Path To Failed Light, Of Malignity Carven
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle