SWEDISH EROTICA - Too Daze Gone
Mehr über Swedish Erotica
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- MTM Music / SPV
- Release:
- 21.10.2005
- Down 2 Bizniz
- Skin On Skin
- Fire With Fire
- Too Daze Gone
- Muscle In Motion
- Show A Little Lace
- Blue Movies
- Terri
- Break The Walls
- Roll Away The Stone
- Can You Stand The Heat
- Terri
- Goodbye To Romance
- Open Arms
- Love On The Line
- Loaded Gun
Was gucken mich denn da für geschminkte Pudel an? Ach so, das sind keine Pudel, sondern SWEDISH EROTICA. Außer an der Optik gibt's musikalisch nichts auszusetzen. Angesichts der Tatsache, dass die Truppe mehr Besetzungswechsel hinter sich gebracht hat als DANZIG, verwundert es nicht, das es das Quintett nicht zum Durchbruch geschafft hat.
Musikalisch steht 80er-Hardrock auf der Speisekarte, den ich bei SLAUGHTER und MC AULEY SCHENKER GROUP einordnen würde. Dabei wird auf jeden Fall 'ne Menge geboten: Neben dem ersten Album, das 1988 erschienen ist, wurden noch acht Demotracks mit draufgepackt und die Scheiblette bringt es auf eine Spielzeit von knapp 70 Minuten. Eingespielt wurde das Ganze von Mats Levén (v.), Magnus Axx (g.), Morgan Le Fay (g.), B.C. Strike (b.) und Johnny D'Fox (dr.). Zwischenzeitlich waren unter anderem folgende Personen in der Gruppe involviert: Anders Allhage (gemeinhin auch unter Andy LaRoque bekannt), Göran Edmann (hat u.a. die total unterbewerteten "Eclipse" und "Fire & Ice" bei YNGWIE MALMSTEEN Anfang der 90er eingeträllert) und Dag Ingebrigtsen (Ex-TNT), um nur einige Namen aufzuzählen. Aber auch die Band an sich birgt keine Unbekannten in ihren Reihen. Während Mats Levén ebenfalls bei YNGWIE MALMSTEEN tätig war und das 1997 erschienene "Facing The Animal" und das 98er "Live!!"-Album aufgenommen hatte, tourte B.C. Strike mit SHOTGUN MESSIAH für deren 95er "Blind Man's Justice"-Album.
Genug der Bandhistorie, widmen wir uns nun der Musik. Und die ist, wie Anfangs angesprochen, überdurchschnittlich gut ausgefallen. Dabei ist die CD in zwei Teile aufgeteilt: Während die ersten acht Songs aus dem Album "Too Daze Gone" stammen, handelt es sich bei den restlichen Songs um Demoaufnahmen zwischen 1986 und 1988. Eigentlich findet sich kein Ausfall und auch die Demotracks können mit den Albumtracks mithalten. Klar, textlich werden keine großen Sprünge gemacht, aber die braucht man auch bei der Art von Musik nicht. Da werden offensichtliche Liebesbekundungen abgegeben ('Muscle In Motion', 'Skin On Skin') oder einfach auf Party-Mucke umgestellt ('Too Daze Gone', 'Show A Little Lace'). Natürlich darf die obligatorische Ballade auch nicht fehlen ('Fire With Fire'). Alle Stücke zeichnet eine sehr gute Gitarrenarbeit (vor allem bei den Soli), eingängige Refrains und der berühmt-berüchtigte 80er-Jahre-Flair aus. Selten hab ich bei einer CD so viel Spaß gehabt wie bei dieser, und Freunde des 80er-Hardrocks werden vor lauter Ekstase beim Lesen dieser Zeilen die Freudentränen über die Wangen kullern. Mein persönliches Highlight ist 'Terri' das gleich zweimal drauf ist. Da stimmt wirklich alles: Der Refrain, das Gitarrensolo (bei beiden Versionen jeweils ein anderes) und das Gefühl, das durch die Boxen transportiert wird. Apropos Soli: Gerade bei 'Break The Walls' werden Erinnerungen an MICHAEL SCHENKER zu "Save Yourself"-Zeiten wach. Auch die eine oder andere Parallele zu EUROPE, wie zum Beispiel 'Goodbye To Romance' beweist, ist mehr als offensichtlich. Vor allem das John Norum-mäßige Gitarrensolo ist einfach nur göttlich! Ein weiteres Highlight ist die Gänsehautballade 'Fire With Fire'. Während bei 'Terri' mir immer wieder die Freudentränen ins Gesicht schießen, könnte ich bei 'Fire With Fire' Rotz und Wasser heulen. Gegen Ende hin geht den Jungs doch ein bisschen die Puste aus, doch alles in allem ein solides Hardrockalbum.
Fazit: Wer mit den meisten 80er-Jahre Schminktruppen was anfangen kann, MUSS hier zugreifen. Da kommen wirklich wunderschöne Erinnerungen hoch. Ganz grob können TNT, MSG, EUROPE, DOKKEN und SLAUGHTER als Orientierung helfen, trotzdem ist die "schwedische Rocknote" spürbar. Was natürlich nicht nur am Gesang liegt, sondern allen voran an der Instrumentierung, die so gar nicht zu WINGER, GREAT WHITE und Konsorten passen will. Pflichtkauf für alle Rockfans!
Anspieltipps: Down 2 Bizniz, Terri (beide Versionen), Fire With Fire, Break The Walls...
- Redakteur:
- Tolga Karabagli