SWEET, MICHAEL - One Sided War
Mehr über Sweet, Michael
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Rat Pak Records
- Release:
- 16.08.2016
- Bizarre
- One Sided War
- Can't Take This Life
- Radio
- Golden Age
- Only You
- I Am
- Who Am I
- You Make Me Wanna
- Comfort Zone
- One Way Up
- Can't Take This Life (*bonus track* featuring Moriah Formica)
Klassischer Heavy Metal von bester Güte!
Michael Sweet hat in den letzten Jahren ein hohes Maß an Kreativität und Qualität bewiesen. Ein kurzer Überblick über seine Veröffentlichungen: "No More Hell To Pay" (STRYPER, 2013), "Second Coming" (STRYPER, 2013), "I'm Not Your Suicide" (2014), "Only To Rise" (SWEET & LYNCH, 2015), "Fallen" (STRYPER, 2015) - und nun erneut eine Soloscheibe. Hinzu kommen Konzerte, eine Autobiografie und folgende Zukunftspläne: Die anstehende "30th Anniversary To-Hell-With-The-Devil-Tour", eine Tour mit der MICHAEL-SWEET-Band sowie die Aufnahmen für ein weiteres STRYPER- und SWEET & LYNCH-Album im nächsten Jahr. Man fragt sich, wie lange er in derartigem Tempo erstklassige Veröffentlichungen produzieren wird?
Ins Staunen kommt man, wenn man dem Solo-Werk lauscht, denn dieser Typ scheint noch lange nicht am Ende zu sein und schafft es sogar, bisher erzielte Erfolge zu toppen! Das zeigen auch die Verkaufszahlen im knapp fünfstelligen Bereich. Früher waren sie mit STRYPER zwar im siebenstelligen Bereich, dennoch ist das heutzutage beachtlich, was die Platzierungen in den USA bestätigen: Nummer 77 der "Billboard Top 200" und sogar die Nummer 1 bei den Hard-Rock-Alben. In Europa hingegen scheint der Vertrieb noch nicht so gut zu funktionieren.
Für das aktuelle Solo-Album wurden erneut erstklassige Musiker rekrutiert und so finden sich Joel Hoekstra (WHITESNAKE) an der Gitarre sowie Will Hunt (EVANESCENCE) am Schlagzeug. Daneben stehen Bassist John O’Boyle und außer Michael Sweet ein weiterer Gitarrist namens Ethan Brosh. Dieser Konstellation gelingt es, nach einer eingespielten Band zu klingen. "One Sided War" ist sehr heavy ausgefallen und zählt zum härtesten Material, das Michael Sweet in seiner bisherigen Karriere veröffentlicht hat. Auf der kernigen, vor Energie und Spielfreude strotzenden Produktion wird dynamischer Hard Rock und Heavy Metal geboten, inklusive feurig-flitziger Kompositionen, die zum Headbangen animieren und mitreißen. Die Gitarrenarbeit ist wie gewohnt herausragend und beeinflusst von Größen wie DIO, IRON MAIDEN oder VAN HALEN. Zu alledem zählt natürlich Michaels großartiges Talent und seine unverkennbare Stimme.
Bereits an dieser Stelle kann man somit eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen und es ist verdammt schwer, auf dieser Veröffentlichung ein Haar in der Suppe zu finden! Auch textlich hat Michael Sweet einiges zu bieten, beispielsweise die Texte zu 'Bizarre' oder 'Who Am I' lohnen sich mal zu lesen. Daneben gibt es persönliche Gedanken über den Glauben - weder aufdringlich noch mit dem Zeigefinger - und den nicht ganz ernst gemeinten Videoclip zu 'Radio', welcher von dem Wunsch nach schnellem Erfolg in der Countryszene handelt.
"One Sided War" kann die hohen Erwartungen erfüllen und wird gerne von Anfang bis Ende gespielt. Zu Beginn steht mit 'Bizarre' ein furioser Opener, der mit Geschwindigkeit, Melodien, tollem Gesang und schwindelerregender Gitarrenarbeit die Richtung vorgibt. Es folgen erstklassige Metalkompositionen, wie vor allem 'Can't Take This Life', 'One Sided War' und 'Golden Age' sowie der rockigere Hit 'Radio' und die sehr gute Ballade 'Who Am I'. Selbst wenn die Scheibe nach der Ballade ein wenig nachlässt, klingen die Kompositionen immer noch amtlich. Den einen oder anderen mag es wundern, dass es 'Can't Take This Life' gleich zweimal auf das Album gepackt hat, aber die Version mit dem knapp 16jährigen Talent Moriah Formica ist eine Bereicherung und hat das gewisse Etwas. Alles in allem ist "One Sided War" eine großartige Produktion und beinahe etwas zu kurz geraten. Hut ab, Herr Sweet, eine sehr gute Leistung!
Anspieltipps: Bizarre, One Sided War, Can't Take This Life, Radio, Golden Age
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Stefan Lang