SWEET, MICHAEL - Ten
Mehr über Sweet, Michael
- Genre:
- Heavy Metal / Melodic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Frontiers Music s.r.l. / Soulfood
- Release:
- 11.10.2019
- Better Part Of Me
- Lay It Down
- Forget Forgive
- Now Or Never
- Ten
- Shine
- Let It Be Love
- Never Alone
- When Love Is Hated
- Ricochet
- With You Till The End
- Son Of Man
Genialer Gesang mit guter Musik.
Es gibt Scheiben, die man fast allein aufgrund des Gesangs schon lieben muss, und natürlich gilt das für jedes Album mit MICHAEL SWEET am Mikrofon. Nach meiner Zählung ist "Ten" allerdings erst sein achtes Soloalbum (dazu kommen selbstredend zehn STRYPER-Alben und zwei SWEET & LYNCH-Alben). Das macht aber nichts, denn was wir bekommen, ist trotz der Zählweise klasse. Das beginnt beim wirklich großartigen Artwork, dessen Künstler mir leider nicht bekannt ist. Weiter geht es mit der Instrumentalfraktion: Auf diesem Album hört ihr eine Weltauswahl an Musikern, inklusive den Gitarristen Joel Hoekstra (NIGHT RANGER, WHITESNAKE), Gus G. (FIREWIND, OZZY OSBOURNE), Jeff Loomis (NEVERMORE, ARCH ENEMY), Marzi Montarezi (EXHORDER), Rich Ward (ADRENALINE MOB), Ethan Brosch (FIFTH ANGEL) und Tracii Guns (L.A. Guns) sowie Schlagwerker Will Hunt (EVANESCENCE). Und als ob das nicht schon genug wäre, singt ein gewisser Todd La Torre noch Gastlinien ein - ja tatsächlich, der QUEENSRYCHE-Fronter. Unglaublich genial, zwei so starke Sänger in einem Titel hören zu dürfen ('Son Of Man'). Das ganze Album besticht zudem mit einem unheimlich fetten Sound, für den kein geringerer als Michael Sweet selbst als Produzent verantwortlich ist.
Die Songs gelingen aus meiner Sicht ohne Ausfälle. Im Gegensatz zum STRYPER-Hauptwerk wird nahezu komplett auf Balladen verzichtet, dazu haben vielen Nummern einen modern-hard-rockigen Touch. Davon möge sich der Leser bitte nicht abschrecken lassen. Hier ist alles so stark gemacht, dass Fans von STRYPER allein durch die Stimme von Sweet verzückt werden sollten. Und natürlich bewegt sich der Sound nie auf "Reborn"-Niveau. Michael Sweet singt zudem mit 56 besser als je zuvor. Wer die letzten beiden STRYPER-Alben kennt, wird das bestätigen können. Kaum ein klassischer Achtziger-Metal-Sänger ist heute so eindeutig stärker als in der Originalzeit. Was die Texte angeht, braucht ihr hier keine Überraschungen erwarten. Natürlich singt Michael über den Glauben an Jesus, wie immer, könnte man sagen. Und das begeistert mich natürlich, aber ich könnte mir vorstellen, dass manche sich damit weiterhin schwer tun. Trotzdem ist mir die letzten Jahre aufgefallen, dass STRYPER enorm an Popularität gewonnen hat. Den Grund dafür sehe ich letztlich vor allem in der Qualität der aktuellen Veröffentlichungen, und ganz besonders am grandiosen Gesang von Sweet. Dass STRYPER neben (außgerechnet!) SATAN wohl die einzige Band ist, die heute qualitativ wesentlich stärkere Alben als in den Achtzigern veröffentlicht, dürfte vielen Fans aufgefallen sein.
Für Fans von STRYPER im Allgemeinen und natürlich Michael Sweets Gesang im Besonderen ist dieses Album Pflicht. Die Vocals sind großartig, die Einspielung klingt für eine Solo-Scheibe ohne feste Band klasse und nie zu routiniert, die Produktion ist gut. Wenn es jetzt noch zwei bis drei richtig große Hits gäbe, wäre man sogar auf dem Niveau der letzten STRYPER-Alben.
Anspieltipps: Shine, When Love Is Hated, Son Of Man.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer