SWITCHBLADE - S/T
Mehr über Switchblade
- Genre:
- Drone/ Doom/ Fusion/ Noise
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Denovali Records / Cargo Records
- Release:
- 21.09.2012
- Movement I
- Movement II
- Movement III
Spezielle Platte für spezielle Leute.
Was sich da zwischen grünen schwedischen Moosfelsen schon wieder zusammengefunden hat! SWITCHBLADE verstanden es ja auch schon als Dreierbande, ein sehr spezielle Art von Weltübergangsmusik zu entwerfen. Nun sind es nur noch zwei Figuren. Wobei, bei dem zusammengerufenen Ensemble an Gastmusikern ist das neue Album der Schweden kein "two-headed Beast" geblieben, beim besten Willen nicht.
Per Wiberg, der das Hammond-Organ bei OPETH, CLUTCH, CABDLEMASS und SPIRITUAL BEGGARS befeuerte, hat sich eingefunden, der mysteriöse Knurrer THE CUCKOO, der derzeit TERRA TENEBROSA vorsteht und vormals die Überband BREACH mit Leben füllte, kläfft und keift auf 'Movement I' herum und KONGH-Kollege David Johansson hat ebenfalls sein Ständchen zum Gelingen der Platte beigetragen.
Aber, ist es denn gelungen, dieses eigenartige Stück Musik? Was steckt dahinter, wenn drei lange, ultrazähe Viertelstunden zusammengeklopft werden? Was ist attraktiv daran, sich gängiger Klischees zu entledigen und dem Sludge, einem verträumt-entrückten Lärmen sehr verzerrt so viel Raum zu geben? Dass THE CUCKOO sein verschrobenes Zeug so murmelt, als komme er gerade aus der Vorhölle, entpuppt sich in der Kombination mit der Retroorgel auf Dauer als Kunstgriff, der auf Monotonie setzt und sich nach der vierzigsten Wiederholungen so langsam von selbst erschließt. SWITCHBLADE scheint hier vor allem als Rahmen für ein Zusammentreffen geschaffen worden zu sein, in dem sich in einem bestimmten Zeitraum in einem bestimmten Raum diverse Künstler zu einem Thema – nämlich Movements/ Bewegungen – gemeinsam verausgaben wollen und ihre vielfachen Ansichten in drei gemeinsame Abschlussarbeiten einfließen zu lassen.
Die drei Gastsänger werden begleitet von den beiden Volldoomtrollen, die sich für eine Herausentwicklung der Musik und Stimmungen natürlich gehörig Zeit nehmen. Das driftet teilweise in etwas schnöde öde Passagen ab, die wie Übergangsphasen zu neuen Ideenspritzern wirken. Da schimmert dann immer etwas ein konstruierter Künstleranspruch durch, aber es sei als Teil des SWITCHBLADE-Kosmos einfach als notwendig übernommen. Nach direktem Vergleich hebe ich schlussendlich 'Movement III' heraus, aus dem einfachen Grunde, weil in diesem Abschlussakt das meiste passiert. Spezielle Platte für spezielle Leute.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben