SWORN AMONGST - Severance
Mehr über Sworn Amongst
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Amp (CMS)
- Release:
- 26.02.2010
- Severance
- Denounced
- Out Of Line(Scathing Injustice)
- Exploited(Systematically)
- Darkness
- Scratch The Surface
- Useles
- Crimson
- The Storm
- Numb
Ein Thrash-Fest zwischen Old School und New School. <br />
SWORN AMONGST sind wohl der Inbegriff von 'Senkrechtstarter': Zwei Jahre nach der Bandgründung meldet sich das Quartett aus Hull 2004 nicht nur mit einer EP und einer Demo, sondern räumt beim Wettbewerb 'Snickers Unsigned Contest' bei einer Konkurrenz von über 3000 Bands gleich mächtig ab. Bei all dem folgenden Live-Trubel (Dowload-Festival im Anschluss an den Sieg, zwei Jahre später Bloodstock mit MY DYING BRIDE und DEATHSTARS) schaffen es die geschäftigen Jungs, noch 2006 ihr Debüt "Derision Of Conformity" in Eigenregie aufzunehmen. So viel Fleiß ruft früher oder später ein Label auf den Plan, und so nahm das - ebenfalls noch junge - Rising Records die Band unter Vertrag, SWORN AMONGST danken es ihnen und legen 2007 gleich mit dem Zweitling "And So It Begins" nach. Diesen gilt es, durch noch mehr Touren zu promoten: an der Seite von GAMA BOMB und BONDED BY BLOOD machen die Newcomer Europa unsicher und lassen 2009 beim Hammerfest die Bühne erzittern. Bis ins Gefolge der Legenden ANNIHILATOR auf deren Europa-Tour schaffen es SWORN AMONGST - zurecht.
Was die Engländer mit ihren jungen Jahren an technischer Finesse präsentieren, ist beeindruckend. Der verfeinerte Sound ihres dritten Studioalbums "Severance" bringt all die Stärken der Band zur Geltung, sodass man zu dem brachialen Mix aus oldschooliger Melodie und neo-thrashiger Aggression nur zufrieden nicken kann - und zwar so viel und so schnell, wie die Nackenmuskeln es zulassen. Die PANTERAesken Riffgewitter im Fundament eines jeden Songs sowie die lässigen Oldschool-Soli wie in 'Out Of The Line', 'Exploited' und vor allem 'The Storm' lassen keinen Metalhead kalt, und wenn Liam Liddell mal fies kreischend, mal brüllend in den Moshpit bittet, folgt man ihm freudig - in immer rasantere, immer heavyiere Thrash-Eskapaden. Da ist der Midtempo-Opener 'Severance' bloß eine Aufwärmübung, ehe es im martialischen 'Denounced' richtig zur Sache geht: rasant, angepisst, saucool. Bei 'Out Of Line' brennt die Klampfe förmlich, 'Exploited' verspricht mit seinem nahezu doomigen Intro eine Atempause - denkste, auch diese Nummer entwickelt sich zur Axtschlacht. Und nochmal, und nochmal. Gegen die Ermüdung bei den Kuttenkriegern hilft in 'Crimson' ein headbangfreundlicher Rhythmus, sodass man auch die beiden Rausschmeißer noch verschwitzt über sich bringt.
Von PANTERA über ANTHRAX und ACCUSER bis hin zu TESTAMENT bedienen sich SWORN AMONGST souverän bei den Genre-Giganten, um für ihre eigene Spielart das Beste herauszupicken. So ist "Severance" ein ansprechender Querschnitt durch die Glanzmomente des Genres. Als einziges zu bemäkeln wäre die mangelnde Abwechslung: Die Jungs wissen, dass sie ihre Sache gut machen, verwöhnen den Hörer daher auch nicht mit Innovation. Traditionalisten wird dies kaum stören, ich hätte mir allerdings beim Songwriting mehr Tempowechsel gewünscht, da die Songs doch mehr oder weniger mit derselben Aggression aus den Boxen knallen. Ermüdend ist das kaum, weil die Jungs ihre Sache so verdammt gut machen - Meckern auf hohem Niveau also.
Anspieltipps: 'Out Of Line', 'Exploited', 'Scratch The Surface', 'Crimson'
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Regina Löwenstein