SWORN ENEMY - Maniacal
Mehr über Sworn Enemy
- Genre:
- Metalcore
- Label:
- Century Media
- Release:
- 09.11.2007
- Ignorance
- Time To Rage
- A Place Of Solace
- Weather The Storm
- Destroyer
- The AMerican Way
- Fear For Failure
- No End To This Nightmatre
- Talk Is Cheap
- Said And Done
Es gibt in der weltweiten Hardcore-Szene tatsächlich nur eine kleine erlesene Bandauswahl, deren Reputation bis in die Lager der konservativsten Metalheads hineinreicht. Das Gros dessen machen Gruppen aus, die bereits seit Jahrzehnten im Geschäft sind und so ziemlich jeden Trend überlebt haben, der sich ihnen in den Weg gestellt hat. Doch auch das New Yorker Quintett von SWORN ENEMY genießt einen übergreifend respektablen Status und hat sich neben HATEBREED als vielleicht sogar einzige Band in beiden Stilkategorien etablieren könenn. Dafür auf jeden Fall schon einmal Respekt!
Selbiger gebührt aber auch dem neuen Longplayer "Maniacal", dem mittlerweile dritten im Bunde, welcher überdies noch stärker die Grenzen der musikalischen Ursprünge auslotet. Bot man auf dem offiziellen Debüt "As Real As It Gets" noch klassischen Hardcore-Stoff, schien auf "The Beginning Of The End" schon ein leichter Wandel erkennbar, welcher sich nun in einer noch deutlicheren, metallischen Ausrichtung eingependelt hat. Auf "Maniacal" bemüht man zwar fortlaufend stampfendes Old-School-Riffing, lässt sich dabei jedoch weitestgehend von einem Gitarrensound treiben, der einem echten Metal-Brett gleicht - willkommen im Metalcore!
Anders aber als die Bands, die diesen Begriff heuer definieren, lassen es SWORN ENEMY betont straight zugehen: Kurze, forsche Tempovorstöße, kompakte Arrangements und Strukturen, die sofort auf den Punkt gebracht werden, zeichnen den neuen Silberling aus und unterbinden damit auch jegliches Verlangen nach Melodien. Dergleichen hat die Band zwar im zweiten Teil des gut halbstündigen Geschosses gut versteckt platziert, insgesamt aber nicht zugelassen, dass sie die Regie über die Songs übernehmen. In diesem Sinne gehen Nummern wie 'Talk Is Cheap' und 'Fear For Failure' als erstklassige Hymnen durch, ohne sich dabei in irgendeiner Form anzubiedern, wohingegen man bei Midtempo-Brechern wie 'A Place Of Solace' und 'Destroyer' ebenfalls dazu genötigt wird, die Shouts im Chorus zu begleiten.
Unterdessen sind in Sachen Geschwindigkeit keine Grenzen gesetzt: Schnell ('Ignorance'), schneller ('The American Way'), am schnellsten ('No End To This Nightmare') - SWORN ENEMY spielen mit ihren Thrash-Einflüssen und wissen, diese effizient und mit mitreißender Wirkung unterzubringen. Da soll es also niemanden wundern, dass die Jungs schon als einzig akzeptierte Konkurrenz für HATEBREED durchgehen. Mit der New-School-Ikone verbindet sie leider aber auch eines, nämlich die äußerst knappe Spielzeit. Klar, diesbezüglich scheint die Szene vor Kritik geschützt, da sich hier keine Band mit wirklich üppigen Releases hervortut. Aber gerade im Schlussdrittel, welches die Energie auf Maximallevel bringt, wird man noch einmal so richtig heiß auf mehr, bekommt dann aber auch schon ruckartig die Grenzen aufgezeigt. Schade drum.
Trotzdem: "Maniacal" ist ein richtig starkes Hardcore-Album, welches aufgrund der wachsenden Ingrendienzen aus dem Metal-Sektor mittlerweile auch im Metalcore-Bereich gut aufgehoben ist. Wer HATEBREED vergöttert, ist auf jeden Fall verpflichtet, hier zu investieren. Alles andere erscheint mir nämlich komplett widersprüchlich!
Anspieltipps: A Place Of Solace, Destroyer, Talk is Cheap
- Redakteur:
- Björn Backes