SWORN IN - All Smiles
Mehr über Sworn In
- Genre:
- ALternative Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Spinefarm Records / Fearless Records
- Release:
- 07.07.2017
- Make It Hurt
- Don't Look At Me
- All Smiles
- Helluputmethru
- Mirror Fear
- Puppeteer
- Cry Baby
- The Smiling Knife
- Dread All
- Closer To Me
- Cross My Heart
Experimentell ins Nirgendwo!
Was genau bezwecken diese Herren eigentlich mit ihren Songs? SWORN IN gehört zu den schizophrensten Erscheinungen im gesamten erweiterten Core-Umfeld, weil es der Band nicht gelingt, sich an einem auch nur groben Fixpunkt zu orientieren und ihrer Musik eine Linie zu geben, die auch auf lange Sicht nachvollziehbar bleibt. Auf ihrer dritten Scheibe experimentiert die Combo nach wie vor mit allerhand Schnickschnack aus dem alternativen Bereich und verwendet die Metalcore-Riffs nur noch als Aufhänger für einige stark durcheinandergewirbelte, meist undurchsichtige Arrangements. Dies mag insofern reizvoll sein, als dass SWORN IN absolut unberechenbar klingt und diesem Anspruch auch über die komplette Distanz genügend Nährboden gibt. Aber will man "All Smiles" tatsächlich verstehen bzw. zum Kern des Albums durchdringen, muss man wohl in die Köpfe der vier Akteure hineinschauen - un das scheint für den Augenblick ein unmögliches Unterfangen.
Der Vergleich mit der Filmfigur des Jokers ist aher gar nicht mal unpassend gewählt, denn die steten Wechsel zwischen einem verschleppten brutalen Groove, melodische(re)n Refrains, theatralisch inszenierten, sphärischen Parts und krampfhaft erzwungenen Psycho-Stimmungsbildern gerät gehörig aus den Fugen und ist als Gesamtes kaum greifbar. Dass Frontmann Tyler zudem nicht all seine verworrenen Emotionen packend vermitteln kann, ist ein weiteres Problem, mit dem sich "All Smiles" relativ schnell konfrontiert sieht. Der Mann scheint zwar ein wenig durchgeknallt zu sein, aber es gelingt ihm nicht, das entsprechende Possenspiel so weit auszudehnen, dass man sich als Teil des Ganzen fühlt.
Letztendlich ist ie dritte Scheibe von SWORN IN ein recht unzugängliches Werk, das aber irgendwie auch genau das sein möchte. Musikalischen Anspruch kann man jedoch nicht künstlich produzieren, und so lange sich das Quartett genau dessen nicht bewusst wird, wird man ihm auch nicht die gewünschte Aufmerksamkeit schenken. "All Smiles" hat ein paar nenneswerte Momente, die aber schließlich diejenigen sind, in denen die melodischen Parts für ein bisschen Wiedererkennungswert sorgen - zu wenig am Ende, um wirklich Interesse zu wecken.
Anspieltipps: The Smiling Knife, Closer To Me
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes