SYBERIA - Statement On Death
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2022
Mehr über Syberia
- Genre:
- Alternative Rock / Post Rock / Prog Rock-Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 06.05.2022
- Stolen Childhood
- Ain’t.Care.About.Bullets.
- Breathe
- Nothing Inside
- No Frames to Remember Them
Der einsame Marsch durch die Wüste ist beschwerlich.
Vorweg ein paar knappe Fakten. SYBERIA stammt aus Barcelona, wurde 2009 gegründet, konnte 2012 das Debütalbum "Drawing A Future" und vier Jahre später den Nachfolger "Resiliency" veröffentlichen. Nun ist man bei Metal Blade gelandet. Dort wird jetzt sechs Jahre später das neue Werk "Statement On Death" auf die Reise geschickt.
Der einsame Marsch durch die Wüste ist beschwerlich. Erbarmungslos brennt die Sonne vom wolkenlosen Himmel herunter, der Wasservorrat ist erschöpft und ein Ende der Tortur nicht in Sicht. Staubiger Untergrund und jeder Schritt weiter bringt einem die Erschöpfung näher. Doch dort vorn naht Rettung, doch die verfallene Holzhütte entpuppt sich doch als Trugbild. So oder ähnlich mögen die Bilder im Kopf erscheinen, wenn man sich beispielsweise 'Breathe' zu Gemüte führt. Auf "Statement On Death" findet man fünf solcher überlangen, rein instrumental dargebotenen Epen, die sich zu Beginn jeweils spannend aufbauen, am Ende jedoch nirgendwo hinführen. Der Weg sei das Ziel, heißt es so oft. Doch bei SYBERIA gibt es kein Ziel, kein Licht am Ende des Tunnels und auch nur wenige Aha-Erlebnisse zwischendurch. Lediglich 'Nothing Inside' wird in der Mitte mit Leben gefüllt und durch so etwas wie ein fettes Riff aufgewertet. Ansonsten wechseln sich auf dem Album sphärische Klänge mit düsteren Rhythmen vorhersehbar ab und bieten das, was man sich so lapidar unter Post Rock vorstellen darf.
Sicher ist das, was SYBERIA macht, nicht von schlechten Eltern. Die Band spult ihr Konzept gut runter und man hört der Musik an, dass sich jeder der Musiker auf den anderen verlassen kann. Doch das Gesamtbild von "Statement On Death" wird am Ende doch durch die etwas zu langen Songs getrübt. Ein wenig mehr Pfiff hier und dort hätte ich mir schon gewünscht, gerade im Bereich der Instrumentalmusik gibt es eine imaginäre Grenze, wo Faszination in Langeweile umschlägt. SYBERIA wandelt ziemlich oft genau an dieser Grenze und verpassen hin und wieder den richtigen Moment, den Hörer bei der Stange zu halten. Das ganze Album ist jetzt kein Totalausfall, fällt aber am Ende doch in die berühmte Kategorie "belanglos". Freunde von LONG DISTANCE CALLING oder ALCEST sollten aber gern mal ein paar Ohren riskieren.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Frank Wilkens