SYBERNETYKS - Dream Machine
Mehr über Sybernetyks
- Genre:
- Alternative Rock / Progressive Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Dooweet
- Release:
- 14.10.2016
- Virtual Lights
- D.N.A.
- Downstream
- Genesis
- Tech-Noir
- Disconnected
- Karma Protocol
- As The Stars Fade Away
- Satellite
- Junction
- Revolution
- Dream Machine
Sanfter Alternative Rock mit Prog- und Synthie-Elementen
NICKELBACK- und STAIND-Kopien gibt es auf der Welt mittlerweile mehr als genug. Insofern ist der Ansatz des französischen Vierers SYBERNETYKS erfreulich, über das reine Kopieren des finanziell lukrativen Ami-Sounds hinauszugehen. Auf ihrem Debütalbum "Dream Machine" gehen unsere westlichen Nachbarn einen deutlich sanfteren Weg: Ihre zwölf neuen Songs leben von der einfühlsamen Gesangsstimme Paul Darbots, während der Sound an sich nicht nur viel weicher gemischt aus den Boxen klingt als bei der Verwandtschaft aus Übersee, sondern auch mit spacig-sphärischen Synthie-Effekten angereichert wurde, wodurch Parallelen zu diversen artfremden Stilrichtungen offenbar werden. So erinnert 'Genesis' beispielsweise an den runderneuerten STRATOVARIUS-Power-Metal von "Nemesis". Interessant, interessant.
Und obwohl sich auch SYBERNETYKS in einem kompositorisch recht schlichten Rahmen bewegt, weisen Songs wie 'D.N.A.' oder 'Karma Protocol' auch kleine proggige Widerhaken auf, die wohl bei OPETH oder FATES WARNING entliehen wurden. Somit ergibt sich unterm Strich eine gefällige Mixtur, die aber insgesamt noch mehr Pepp, mehr Drive benötigen würde, um mein dauerhaftes Interesse zu wecken. "Dream Machine" ist ein rockig-balladeskes Album, das definitiv seine Stärken hat, jedoch auch trotz aller interessanten Soundvariationen letztlich zu wenig Spektakuläres bietet. Mit 'Downstream' und 'Genesis' liefert SYBERNETYKS zwar zwei rockig-flockige Ohrwürmer, im Großen und Ganzen bleibt "Dream Machine" aber etwas eintönig – vor allem in der zweiten Albumhälfte, die trotz des einzigen wirklich kantigen Tracks 'Revolution' eher einschläfernd wirkt.
Ganz erreicht der Vierer also nicht das Niveau der Landsleute von EVENLINE. Die Marschrichtung ist aber dennoch in Ordnung. Etwas mehr Tempo, gelegentlich einfach raus aus der Kuschelecke, das würde schon reichen, und man würde ebenfalls in direkte Konkurrenz zu den amerikanischen Genre-Urgesteinen treten. Deren Fans sollten "Dream Machine" aber vielleicht dennoch anchecken, denn einige spannende neue Nuancen bringen die Franzosen auf jeden Fall mit.
Anspieltipps: D.N.A., Downstream, Genesis
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Timon Krause