SYK - eartHFlesh
Mehr über Syk
- Genre:
- Progressive Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 10.05.2024
- I Am The Beast
- Where I Am Going There Is No Light
- I'll Haunt You In Your Dreams
- eartHFlesh
- The Sermon
- The Cross
- For To Themselves I Left Them
- The Passing
Ambitioniertes Extremwerk mit zahlreichen Nebenschauplätzen.
Vollkommene Wut, schiere Verzweiflung, große Ambitionen und ein Hang zu einer sehr aggressiven Performance - wenn diese Schlüsselbegriffe zusammenkommen, sind die Musiker von SYK definitiv nicht weit. Das italienische Kollektiv lärmt bereits seit 2013 durch den heimischen Underground und hat sich gerade im Zuge der Djent-Bewegung bestätigt gesehen, mehr zu offenbaren als nur die straighte Seite des extremen Metals. Auf den vorangegangenen Releases konnte die Band schon deutlich andeuten, dass sie in dieser Szene ein bisschen mehr zu sagen hat, als man auf einem einzigen Album platzieren kann. Und mit dem Release von "eartHFlesh" wird das Statement, das die Herren setzen, noch einmal nachdrücklicher und vor allem entschlossener betont. Acht Songs voller beklemmender Szenarien, monumentaler Klangflächen, Industrial-affiner-Riffs und einem steten Stimmungswechsel zwischen unterkühlter Brachialität und leidenschaftlich intonierter Bösartigkeit zieren das neue Werk. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn "eartHFlesh" nicht als Dosenöffner ganz neue Optionen aufmachen würde.
Grundsätzlich kann man SYK über weite Strecken mit den Kollegen von DAATH vergleichen. Auch die Südeuropäer arbeiten mit progressiven Arrangements und wenig linearen Songstrukturen, steigern sich unnachahmlich in ihr bedrohliches Basissetting hinein und agieren von dort aus ohne stilistische Grenzen. Der Kern besteht zwar aus einem Mix aus modernem Death Metal und sperrigem Black Metal, doch auch Elemente von Sludge, Doom und Grindcore(!) sind auf "eartHFlesh" herzlich willkommen und vervollkommnen den uneingeschränkten Explorationsdurst. Und warum der Vergleich mit DAATH? Nun, während die Amis ihre Songs meist zur technischen Perfektion bringen, die atmosphärischen Momente aber nicht problemlos an den Mann bringen können, zeigen die Italiener, wie man diesen prall gefüllten Cocktail mit so viel Geschmack anreichern kann, dass nicht sofort Katerstimmung angesagt ist. Dies mag an den vielen vergleichsweise sanften Übergängen liegen, vielleicht auch in der gut ausbalancierten Symbiose der inbegriffenen Elemente, womöglich aber auch an der weniger sterilen Produktion, in der man zwar massig Volumen vorfindet, nicht jedoch jenen maschinellen Charakter, der den Songs die Seele rauben könnte. Und daher ist SYK in diesem nicht ungewöhnlichen Vergleich mit der Nase auch klar vorne.
Losgelöst hiervon ist "eartHFlesh" für jeden Freund extremer Prog-Noten die Mühen wert. SYK hat sich noch einmal ein ganzes Stück weiterentwickelt, noch mehr Nuancen in den Bandsound aufgenommen, gleichzeitig aber auch eine noch homogenere Rundung hinbekommen. Die neue Scheibe ist der Höhepunkt des bisherigen Schaffens und nicht zuletzt wegen ihrer Detailfülle eine Scheibe, mit der man sich sehr, sehr lange freudig beschäftigen kann!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes