SYLVESTER, STEVE - Humanomalies
Mehr über Sylvester, Steve
- Genre:
- Electro Heavy Metal
- Label:
- Noize Factor Records
- Release:
- 30.09.2002
- The Sideshow
- Grand Guignol
- Hell On Earth
- Pain
- Mind Monstrosity
- The Sleep Of Reason
- Miserere
- Sinful Dove
- Sympathy For The Devil
- Circus Of Death
- Feast Of Fools
- Evil Freaks
- American Psycho
- Weird World
- Abnormal
Irgendwie ist das schon merkwürdig: „Humanomalies“ ist eigentlich das neue Album von DEATH SS, jedenfalls wird es auch auf der bandeigenen Website so angekündigt. Auf dem Cover wird aber der Name von Mainman STEVE SYLVESTER viel größer geschrieben als der eigentliche Bandname.
Auch egal, dann läuft die CD halt unter STEVE SYLVESTER, ist ja im Endeffekt auch egal. Jedenfalls entwickelt sich die Band mit Riesenschritten weiter. Ich habe noch das vorletzte Album „Do What Thou Wilt“ im Ohr, auf dem die Band ganz anders klang; düsterer Heavy Metal mit Gothic Einflüssen war angesagt.
„Humanomalies“ erinnert hingegen von den ersten Tönen an sehr stark an einen erfolgreichen amerikanischen Künstler: ROB ZOMBIE. Nun, prinzipiell ist das nichts schlechtes, nur waren „Hellbilly Deluxe“ und „The Sinster Urge“ zwei wirklich gute CDs, wer braucht da noch eine Kopie, die doch nicht an das Original ran reicht? Doch halt, sind DEATH SS oder STEVE SYLVESTER wirklich eine schlechte und überflüssige Kopie? Anfangs ist man geneigt, laut „JA“ zu rufen, um das später ebenso deutlich zu verneinen.
Aber der Reihe nach: das düstere Intro sowie das schnelle, mit einem klasse Refrain gesegnete „Grand Guignol“, das treibende, mit vielen Effekten ausgestattete „Hell On Earth (beides verdammt gute Songs!) sowie das relaxte, sehr electrolastige „Pain“ klingen sehr deutlich nach ROB ZOMBIE, obwohl vor allem Sänger Steve Sylvester den Unterschied ausmacht.
Seine in allen Tonlagen überzeugende Stimme, sei es nun hell und klar, verzerrt, düster oder aggressiv, ist definitiv eine Stärke von „Humanomalies“.
Aber zurück zur Musik: nach dem elektronischen Zwischenspiel „Mind Monstrosity“ überrascht uns die Band mit „The Sleep Of Reason“, einer ruhigen Ballade. „Miserere“ besteht dann aus Mönchschören und massig Orgeleinsatz, bevor „Sinful Dove“ den Wendepunkt der CD markiert. Fette Heavyriffs mit Keyboards und Gothic Flair, dazu ein eingängiger Refrain...eine überraschende, aber gute Wendung!
Nur leider klingt das nachfolgende „Sympathy For The Devil“ viel zu zerfahren. „Circus Of Death“ klingt bis auf die harten, schleppenden Parts sogar richtig müllig. Danach wird es aber wieder gut: „Feast Of Fools“ und „Evil Freaks“ überzeugen mit dem Wechsel aus schnellen und groovigen Parts sowie wirklich guten Metalriffs und interessanten Keyboards.
„American Psycho“ wirkt mit seinen schleppenden Riffs richtig schön hypnotisch, vor allem das Keyboard Outro kommt richtig gut. Man sieht, „Humanomalies“ lässt sich nicht so leicht in eine Schublade stecken, die Band legt Wert auf Abwechslung, was auch in erfreulich vielen guten Songs resultiert.
Wer bei DEATH SS bis jetzt jeder CD etwas abgewinnen konnte, wird auch mit „Humanomalies“ zufrieden sein, zumal man insgesamt, bis auf die zwei Totalausfälle, die CD durchaus als ziemlich gut bezeichnen kann.
Ansonsten sollten Freunde düsterer Musik im Spannungsfeld aus Metal, vermischt mit elektronischen und Gothic Einflüssen hier durchaus mal reinhören. Beim ersten Hören mag das Ganze zwar noch etwas wirr wirken, dafür erschließt sich nach mehreren Durchläufen dem Hörer, trotz der anfänglichen ROB ZOMBIE Anklänge, eine interessante und originelle CD einer kreativen Band. Und wie häufig hört man das heutzutage schon?
Anspieltips: Sinful Dove, Grand Guignol, Feast Of Fools, Hell On Earth, American Psycho
- Redakteur:
- Herbert Chwalek