SYMBOLIC - Scarvest
Mehr über Symbolic
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Twilight
- Release:
- 04.03.2011
- Everlasting
- The Greed
- Achilles' Sons
- Scarvest
- MySery
- Bittersweet
- Down To Zero
- 7H8P7P5H7
Auf den Spuren Schuldiners? Oder doch nur Death Metal?
Man kann nun mutmaßen, ob SYMBOLIC ihren Bandnamen beim wohl experimentellsten DEATH-Werk in der langen Schuldiner-Historie entliehen haben. Fakt ist jedoch: Maßgeblich inspiriert von der frühzeitig verstorbenen Legende ist die Musik auf dem Zweitwerk "Scarvest" definitiv nicht. Stattdessen konzentrieren sich die Bajuwaren vorrangig darauf, den melodischen Death Metal mit einigen eigenwilligen Arrangements neu zu ordnen und mit den raren progressiven Elementen eine kleine Nebennische in der ansonsten so großzügig besetzten Sparte zu öffnen. Doch leider funktioniert auch das nur auf wenigen Etappen des neuen Albums.
"Scarvest" beginnt wie ein standesgemäßer Melo-Death-Release aus dem Hause DISMEMBER, entwickelt sich im Laufe der Spielzeit aber immer mehr zu einem relativ herkömmlichen Mix aus ARCH ENEMY-Leads, einigen weniger spektakulären Midtempo-Parts und dem vergeblich verfolgten Anspruch, in irgendeiner Form besonders zu klingen. Da mag hin und wieder mal eine furios inszenierte Solo-Gitarre aufblitzen oder ein ordentlicher Groove durchs Gebälk trümmern, doch unterm Strich können die Herrschaften aus dem bayrischen Eichstätt nur selten mit wohl durchdachten, packenden Passagen glänzen.
Zudem fehlt es "Scarvest" zwischenzeitlich an einer klaren Linie. Die Entscheidung pro oder contra Prog-Death nimmt man sich zwar schon mit der größtenteils kompakten Form der acht neuen Songs, doch da eigentlich immer wieder Breaks eingestreut werden, die den Songs einen Teil ihrer Dynamik rauben, geht auch der Kompromiss mit den partiellen In-Your-Face-Elementen selten gut. Lediglich Nummern wie 'Achilles' Sons' und der ziemlich straighte Titelsong verfolgen eine unmissverständliche Grundausrichtung, wohingegen die übrigen Songs nicht wirklich schlüssig sind, wo genau ihre Grundaussage denn nun versteckt sein soll.
Mit dem weniger förderlichen Instrumental 'MySery' sowie dem Nintendo-Gedudel in '7H8P7P5H7' tut man sich letzten Endes ebenfalls keinen Gefallen und lässt die Homogenität von "Scarvest" weiter leiden. Das ist schade, denn handwerklich sind SYMBOLIC auf einem guten Weg. Beim Songwriting hingegen ist definitiv noch eine Menge Handlungsbedarf!
Anspieltipps: Achilles' Sons, Scarvest
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes