SYMPHONY X - Iconoclast
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2011
Mehr über Symphony X
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Nuclear Blast (Warner)
- Release:
- 17.06.2011
- Iconoclast
- The End Of Innocence
- Dehumanized
- Bastards Of The Machine
- Heretic
- Children Of A Faceless God
- Electric Messiah
- Prometheus (I Am Alive)
- When All Is Lost
SYMPHONY X in unveränderter Form.
Es hat eine ganze Weile gedauert. Bereits im letzten Jahr war "Iconoclast", das achte Album von SYMPHONY X, mehrfach angekündigt worden, nur um dann ein weiteres Mal verschoben zu werden. Auf der "Power Of Metal"-Tour dann präsentierten die Amis bereits mehrere Songs livehaftig und bewiesen dort, dass Fans nicht enttäuscht sein würden vom neuen Werk.
Allerdings bin ich nach mehr als einem Dutzend Spins jetzt auch nicht gerade hocheuphorisch. Denn bislang hat sich das Quintett immer entwickelt, ist härter geworden oder hat schlüssige Konzeptalben geschrieben. Diese Entwicklung bleibt anno 2011 etwas aus. Nicht mal die Tatsache, dass man dieses Mal keine klassische Literaturvorlage vertont, sondern sich mit dem eher futuristischen "Man vs. Machine"-Thema auseinandersetzt, ändert daran etwas.
"Iconoclast" tönt in erster Linie also wie ein Zwillingsbruder von "Paradise Lost". Das mag nicht weiter verwundern, immerhin war der Erfolg dieses Albums groß und nicht wenige Fans schätzen es als das stärkste Werk der Band ein. Ein bisschen schade ist diese Tatsache dennoch.
Aber natürlich ist das hier schon meckern auf verdammt hohem Niveau. Songs wie das höllisch eingängige 'The End Of Innocence' oder das groovende 'Dehumanized' haben die Live-Feuertaufe locker überstanden, der beinahe elfminütige, bombastisch eingeleitete Opener & Titeltrack 'Iconoclast' ist mit überraschenden Backings aufgemotzt und besticht durch feine Wendungen und das abschließende, herrlich melodische, beinahe wehmütige 'When All Is Lost' ist tatsächlich brillant. Dass Russell Allen auch so sanft singen kann, ist in der Vergangenheit bei all der Kraft leider etwas untergegangen. Aber hier beweist er, dass er nicht nur Power hat, sondern vor allem viel viel Gefühl. Da bekommt man doch mal wieder Gänsehaut.
Und vielleicht ist es genau das, was ich bei "Iconoclast" wie schon zuvor bei "Paradise Lost" und "The Odyssey", vermisse. Die Anzahl der Gänsehautmomente hat für mich persönlich einfach abgenommen. Natürlich sind Songs wie das flotte, im Refrain aber etwas dröge 'Bastards Of The Machine', das eher im Midtempo angesiedelte 'Heretic' oder der heimliche Hit 'Electric Messiah' gute Nummern, aber an die Klasse von 'Of Sins & Shadows', 'Egypt', 'The Accolade', 'Pharaoh' oder 'The New Mythology' kommt dieses Material eben nicht ganz heran.
Möglicherweise ändert sich dieses etwas verhaltene Urteil, wenn sich zu den neun vorliegenden Songs noch die drei Nummern der Special Edition gesellen, die nach Aussage der Band das Album erst vervollständigen. Leider aber lagen 'Light Up The Night', 'The Lords Of Chaos' und 'Reign In Madness' zur Rezension nicht vor. Fans sollten diese Version aber definitiv vorziehen.
So bleibt unterm Strich ein gutes, streckenweise exzellentes Album, das Fans von "Paradise Lost" auf jeden Fall glücklich machen wird, während Kritiker vielleicht etwas von "auf Nummer sicher komponiert" faseln werden. Ganz Unrecht haben sie damit nicht.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk