SYMPHORCE - Unrestricted
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2010
Mehr über Symphorce
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- AFM (Soulfood Music)
- Release:
- 15.10.2010
- The Eternal
- Until It's Over
- Sorrow In Our Hearts
- Whatever Hurts
- The Waking Hour
- Visions
- The Last Decision
- The Mindless
- Worlds Seem To Collide
- Do You Ever Wonder
Viele Pfostenschüsse, wenige Volltreffer.
SYMPHORCE haben bei mir grundsätzlich einen Stein im Brett. Das liegt vor allem an Andy B. Franck, der ganz sicher einer der sympathischsten und besten Frontmänner Deutschlands ist und live die meisten der prominenten Kollegen aus Krefeld, Hamburg oder Hintertupfingen von der Bühne fegt. Zudem waren bisher auch alle Alben der Männer gut ("Become Death") und besser ("Twice Second").
Mit "Unrestricted" tue ich mir allerdings etwas schwerer. Man behält zwar die mehr auf "Phorce" denn auf "Sympho" ausgelegte Richtung bei, kann aber diesmal nicht so zielsicher die Enterhaken in den Trommelfellen befestigen. Oder anders ausgedrückt: der etwas gesteigerte Härtegrad kostet einige Hooks. Gerade die erste Hälfte empfinde ich als eher zäh. 'Until It's Over' ist im Chorus etwas eintönig, 'Sorrow In Our Hearts' braucht ebenso wie 'Whatever Hurts' ein halbes Dutzend Umdrehungen bevor etwas hängen bleibt und 'The Waking Hour' hat das bis dahin noch gar nicht geschafft.
Das ist natürlich im Grunde gar nichts Schlechtes, denn dadurch gewinnt "Unrestricted" mit jedem Durchlauf etwas an Format. ABER: der große Kick ist bisher ausgeblieben. Irgendwie wirkt das Material dafür auf mich nicht spritzig genug. So hat 'Visions' zwar tolle Vocallines, bleibt aber instrumental weitestgehend blass, was sich auch durch Cedes Solo am Ende nicht wirklich ändert, da Steffen am Schlagzeug einen relativ drögen Beatteppich knüpft. Da hätte etwas mehr Abwechslung an den Töpfen durchaus gut getan.
Vielleicht beschreibt dies auch das Dilemma ganz gut. Nahezu jeder Song ist gut, es fehlt ihm aber das gewisse Etwas, um es auf das nächste Level zu hieven. So hat man sich bei 'Last Decision' gerade eingegroovt, als die Nummer schon wieder zu Ende ist. Da hätte man durchaus noch eine kleine Brücke mit anschließender Überraschung einbauen können.
Überhaupt fehlt es gerade den Riffs diesmal ein bisschen an Überzeugungskraft. Die thrashige Note wird immer wieder angedeutet ('Until It's Over', 'Do You Ever Wonder'), aber nicht konsequent zu Ende gespielt und bei den Songs im Midtempo fehlt es den Gitarren etwas an Drive. Gegebenenfalls hätte man auch einfach bei der Produktion den Saiten etwas mehr Power geben können.
Und so bleibt "Unrestricted" unterm Strich eine gute Platte mit allerlei Schönheitsfehlern. Und als ob es eines Beweises bedarf, wird das grundsätzlich herausragende 'The Mindless' am Ende relativ herzlos ausgefadet. Hätte nicht sein müssen. Da war sicher mehr drin.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk