SYNARCHY - Tear Up The World
Mehr über Synarchy
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Tear Up The World
- Saert Tu Meg
- Plague Of Time
- Out Of Breath
- Somethings Borrowed
- Lies Within
- A Reason To Live
- Infinity
- Release The Free
- The Bitter End
Ungeahnt brachiale Klänge von den Färöern. Kleiner Geheimtipp.
Der Verfasser dieser Zeilen müsste wahrlich lange und ausgiebig in seinem verstaubten Oberstübchen stöbern, um einen härteren, musikalischen Beitrag von den Färöer Inseln zu finden. Neben den Pagan-Metallern von TYR und den finsternden VHERNEN fällt auf Anhieb nicht viel ein. Diesen Makel versucht jedoch nun eine junge und frisch agierende Truppe namens SYNARCHY mit ihrem stark melodischen, aber hart platzierten Death Metal zu bewerkstelligen. Mit einer deutlichen Prise Trash-Metal und der Coolness ihrer Heimat gelingt es den Burschen, ihrem zweiten Unterfangen einen markanten Stempel aufzudrücken.
Bereits 2009 erblickte ihr Debüt-Werk "Scars Of Gratitude" das Licht der Welt, dessen Linie und Ausrichtung nun vom nachfolgenden "Tear Up The World" nahtlos weitergesponnen werden soll.
So beginnt ihr aktuelles Unterfangen sogleich mit dem Titelstück und einer brachialen Portion Abwechslung. Die Riffs platzieren sich tief ins Mark, die kräftigen Vocals passen bestens zur Gesamtausrichtung und in Punkto Tempo variieren SYNARCHY gekonnt wie alte Hasen. Leicht progressiv geht es im Eiltempo auch weiter: 'Saert Tu Meg' besitzt ein äußerst schönes Solo, 'Plague Of Time' und 'Something Borrowed' ein stampfendes, im Mittelteil verträumtes Grundgerüst, 'Out Of Breath' weiß ab dem ersten Augenblick zu überzeugen, kann also fraglos als Highlight durchgehen, und 'Lies Within' punktet in Sachen Facettenreichtum. Hier geht es anspruchsvoll, mal knüppelhart, mal herrlich verträumt zur Sache, wovon auch das verspielte 'Infinity' sowie das abschließende, mitreißende 'The Bitter End' keine Ausnahme machen. Die massive Produktion erhöht hierbei zunehmend den Hörspaß, der, gemeinsam mit dem Engagement der Burschen, diesem Zweitwerk bestens zu Gesicht steht. Das Zusammenspiel zwischen ruhigen Passagen und harten Riff– und Doublebassattacken kann sich über die Gesamtlänge der Platte wahrlich sehen lassen.
So handelt es sich bei "Tear Up The World" im Grunde genommen um ein wirklich sehenswertes, melodisches, abwechslungsreiches Metal-Scheibchen, welches aber einen gewissen Nachteil mit sich trägt und zu viele Passagen beinhaltet, die als Lückenfüller die grandiosen Momente dieses Tonträgers ein wenig auseinander reißen. Getreu dem Motto "Weniger ist manchmal mehr", können zwar viele Stellen ohne mit der Wimper zu zucken überzeugen und haben den Hang, wirklich nachhaltig in den Ohrmuscheln hängen zu bleiben, aber SYNARCHY laufen der Gefahr nahe, in ihrem Werkeln nur schwer auf den Punkt zu kommen und beinah schon zu verspielt zu wirken. Zehn Stücke mit einer Gesamtspielzeit von über 60 Minuten wirken für dieses Subgenre stellenweise langatmig.
Dennoch kann sich jeder Anhänger des melodisch-trashigen Death-Metal-Sounds, wie ihn SOILWORK, DARK TRANQUILLITY und IN FLAMES praktizieren, durchaus an "Tear Up The World" sowie einer wirklich ambitionierten und energischen Combo erfreuen und sich bei zukünftigen Veröffentlichungen von den Färöer Inseln warm anziehen.
Anspieltipps: Tear Up The World, Out Of Breath, The Bitter End
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp