SYNDONE - Odysseas
Mehr über Syndone
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Fading Records / Altrock
- Release:
- 31.01.2014
- Invocazione alla Musa
- Il Tempo Che Non Ho
- Focus
- Penelope
- Circe
- Ade
- Poseidon
- Nemesis
- La Grande Bouffe
- Eros & Thanatos
- Vento Avverso
- Eleuteria
- Daimones
Besinnliches im Prog-Rock-Karton.
Diese Italiener mögen es gewohnt klassisch, sowohl was ihren progressiven Ansatz, als auch ihr vermehrt jazziges Backing angeht, aber auch hinsichtlich ihrer persönlichen Wurzeln in der traditionellen Klassik. Und dennoch ist bei SYNDONE Komplexität nicht die einzige Antriebsfeder in der Maschinerie. Vielmehr verzichten die Südeuropäer auf ihrem aktuellen Album "Odysseas" auf allzu verschachtelte Strukturen, um eine sehr stille, meist besinnliche Atmosphäre zu schaffen, die sich der Dramaturgie des Konzepts unterordnet - und darin liegt auch die Stärke der neuen Scheibe.
"Odysseas" ist voller Kontraste, ragt von introvertierten Pianos bis hin zu explosiven Sympho-Prog-Arrangements, findet aber insgesamt immer die goldene Mitte, die das Album zusammenschweißt. Während gerade zu Beginn der Fokus auf Harmonien und monumental erscheinende Melodien gelegt wird, darf es in der Mitte auch mal etwas lebhafter und, im symphonischen Sinne, auch aufreibend sein. Gleichzeitig sind Big-Band-Reminiszenzen zu erkennen, Elemente aus dem traditionellen Hardrock beispielsweise in 'Focus', dann aber wieder dieser völlige Rückzug, der bisweilen an Ideen erinnert, die Tori Amos auf ihren Alben verewigt hat.
Das Potpourri ist bunt und reichhaltig, die Stimmungen vielfältig, der Zugang dadurch maßgeblich erschwert. Und genau da setzt dann doch ein Funke von Komplexität und Sperrigkeit ein, denn "Odysseas" genießt man nicht mal ebenso zwischendurch. SYNDONE lädt zur gezielten Auseinandersetzung ein, sowohl mit der Musik als solche, als auch mit dem lyrischen Konzept, belohnt jedoch mit einem tollen Gesamtwerk, das Neo-Proggies gleichermaßen schätzen werden wie Liebhaber eher hergebrachter Kapellen wie YES und GENESIS. Und damit hat die Band schon eine Menge erreicht, ohne dabei zu theatralisch zu Werke zu gehen. Empfehlenswert!
Anspieltipps: Focus, Poseidon, Daimones
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes