SYNTHETIC - Here Lies The Truth
Mehr über Synthetic
- Genre:
- Modern Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Access In Music
- Release:
- 05.03.2017
- Encore
- Lie
- Synthetic
- Hollow
- Memories
- Still Cold
- Kingdom Circus
- Walk This Line
- Forgiveness
- Withering Shadows
- Scream In Your Dreams
SOILWORK-Klon aus dem englischen Cambridge.
Gaubt man der Promotion-Kampagne zum Debütalbum der Engländer SYNTHETIC, dann ist "Here Lies The Truth" so etwas wie die eierlegende Wollmilchsau der modernen Metalszene. Immerhin soll die Scheibe angeblich die stilistische Brücke zwischen modernen Melodic-Deathern wie SOILWORK oder IN FLAMES, den Industrial-Helden FEAR FACTORY und Prog-Meistern der Marke NEVERMORE oder DREAM THEATER schlagen. Ein ganz schön große Aufgabe für eine Band, die gerade erst seit dem Jahr 2013 existiert und bisher auch auf der Bühne nicht wirklich auf sich aufmerksam machen konnte. Hinter den Reglern hatte das Sextett allerdings während der Aufnahmen mit Ettore Rigotti (DISARMONIA MUNDI) schon einmal einen erfahrenen Produzenten an seiner Seite, der in seiner Karriere schon einigen Scheiben zum Durchbruch verholfen hat.
Bei "Here Lies The Truth" ist ihm dieses Kunststück allerdings nur in Teilen gelungen, denn bereits nach wenigen Minuten entpuppen sich die vollmundigen Ankündigungen des Infosheets zur Platte als leere Versprechungen. Statt einer innovativen Mixtur aus den oben genannten Bestandteilen servieren die insgesamt elf Tracks des Silberlings nämlich viel mehr simplen und modernen Melodic Death Metal, wie er aktuell von viel zu vielen Newcomern fabriziert wird. Single-Note-Riffs in bester Göteborg-Manier, hier ein paar Keyboards, da ein paar Samples und schlussendlich jede Menge Klargesang, das sind die altbekannten Zutaten, mit denen die Truppe von der Insel ihren Erstling bestreitet. Abweichungen von dieser Rezeptur sucht man dabei vergeblich und so klingen vom zweiten Track 'Lie' bis hin zum Rausschmeißer 'Scream In Your Dreams' sämtliche Songs nahezu gleich, was dem Hörspaß nicht gerade zuträglich ist. Zu allem Überfluss fehlt Fronter Sterge B. aktuell auch noch das feine Händchen für Hooklines, die sich auch auf lange Sicht im Ohr festsetzen und wie sie beispielsweise Björn Strid auf den SOILWORK-Scheiben praktisch am Fließband serviert. Ohne wirklich bestechende Melodien bleibt dann schlussendlich auch wenig vom Songmaterial der Platte hängen, die zusätzlich noch unter einer für Ettore Rigottis Verhältnisse überraschend dumpfen Produktion leidet.
Einziger Lichtblich auf einem ansonsten eher durchwachsenen Debüt bleibt damit das recht gelungene 'Kingdom Circus', das wenigstens ein bisschen FEAR FACTORY-Atmosphäre heraufbeschwört und mit einem netten Industrial-Touch überzeugt. Retten kann dieser Track den schwachen Gesamteindruck allerdings auch nicht mehr, was durchaus schade ist, denn rein technisch sind die Engländer wirklich begabt und gehen für die erst kurze Bandgeschichte extrem professionell zu Werke. Damit aber auch auf lange Sicht etwas aus der Truppe werden kann, müssen sie sich vom SOILWORK-Klon zu einer eigenständigen Band entwickeln.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs