SYNTONIC - New Old Film
Mehr über Syntonic
- Genre:
- Indie / Alternative
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Finest Noise / Radar
- Release:
- 07.01.2013
- Umbrella
- Kings & Queens
- Feelin' Fine
- If
- Windows
- OK
- World Of My Own
- Nowhere
- Previous Irony
- Back Door
- Unspeakable
- Last Tomorrow
- X1
Außergewöhnliche Alternative-Sounds in erfrischendem Setting
Was zum Tweufel hat diese Band in den letzten 14(!) Jahren daran gehindert, einmal richtig in die Gänge zu kommen. Hier ein Demo, dort eine Single, aber irgendwie nichts Zählbares - SYNTONIC sind in all der Zeit in ihrer nordrhein-westfälischen Heimat stecken geblieben. Mit der Veröffentlichung ihres ersten Albums steigert die Gruppe nun noch das Ärgernis. Denn der zeitlose, teils ungewöhnliche, aber durch und durch aufregende Sound, den die 13 Songs von "New Old Film" genießen, ist ein musikalisch-cineastisches Erlebnis, das frei von jedwedem Trend wirklich atemberaubende Reaktionen hervorruft.
Die völlig unmögliche Kategorisierung des Materials ist dabei der erste Pluspunkt, den SYNTONIC für sich verbuchen können. Hier ein bisschen RADIOHEAD, dort eine Prise traditioneller Alternative Rock, in den introvertierten Momenten vielleicht sogar U2 und schließlich sogar das experimentelle Feeling der MELVINS, all das vereint die Band hier zu einem klangtechnischen Konglomerat, welches direkt die Sinne erfasst. 'Kings & Queens' ist diesbezüglich ein offensiv-dynamischer Groover, 'Feelin' Fine' einer dieser Tracks mit einer hervorragend versteckten Melodie, 'Windows' und 'Last Tomorrow' die propagierte Leichtfüßigkeit im Indie-Rock-Sneaker und 'Previous Irony' und 'World Of My Own' der anspruchsvolle Gegensatz mit entsprechendem Tiefgang. Immer wieder reißt "New Old Film" seine Zuhörer durch die verschiedenen Stimmungsbilder, kreiert sphärische Achterbahnfahrten im eher intimen Rahmen und wandert zwischen allen erdenklichen Polen, die die alternative Rockmusik in den vergangenen 20 Jahren als bedeutsam eingestuft hat. Schwächephasen exklusive!
Wenn man den Herren also überhaupt etwas ankreiden kann, dann die Nachlässigkeit bei der Karriereplanung. Wer nämlich über eine solche musikalische Begabung beim Songwriting verfügt wie die Musiker dieser Combo, der sollte nicht so viel Zeit verstreichen lassen, bis er einmal im größeren Rahmen auf sich aufmerksam machen möchte! Ein Album wie "New Old Film" zeugt jedenfalls von mehr als nur von der Lust am Musizieren.
Anspieltipps: Feelin' Fine, Nowhere, Previous Irony, X1
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes