SYSTEM DECAY - Crown
Mehr über System Decay
- Genre:
- Metalcore / Groove Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigen
- Release:
- 06.10.2020
- Hate Me
- Broken
- No Quarter Given
- Freefall
- Engage
- Waves
- Rome Has Fallen
- Crown
Mehr Groove, mehr Dampf, aber nicht unbedingt bessere Songs.
Die griechischen Metalcore-Veteranen von SYSTEM DECAY schlagen mit ihrer neuen Platte "Crown" dezent eine neue Richtung ein. Nicht nur im Beipackzettel des Promo-Paketes steht etwas von "Groove Metal" - schon der Opener 'Hate Me' weist mit umtriebigen Synkopen ordentlich Flöhe im Hintern auf. 'Broken' lenkt zu Beginn mit einem poppigeren Riff noch etwas von der neuen Marschrichtung ab, groovt aber letztlich auch deutlich, wenn auch in gemächlicherem Tempo vor sich hin. Vor allem 'No Quarter Given' und 'Engage' klingen rhythmisch aber stark nach PANTERA und SEPULTURA, in moderner Mischung mit LAMB OF GOD- sowie ANY GIVEN DAY-Anleihen.
Das ist alles nicht besser oder schlechter als die Beiträge auf dem Vorgänger "Gun", sondern schlicht eine neue Note im Sound der Südeuropäer. Der hatte allerdings die besseren Refrains auf seiner Seite. Die hymnisch-feierlichen Kehrverse waren auf "Gun" definitiv ein Markenzeichen der Griechen; diesmal packt mich eigentlich nur das langsamere 'Waves' so richtig, sowie der Chorus des abschließenden Titeltracks. Die Schwächen im handgemachten Klanggewand sind geblieben; die Gitarren fallen wieder etwas breiig aus, unterm Strich wurde aber solide gemixt. Bleiben am Ende der Kritik noch die gutturalen Vocals, die bei zumeist sporadischer Verwendung eigentlich nicht negativ auffallen, jedoch schwächeln, sobald sie einen kompletten Song tragen sollen (so wie das bei 'Rome Has Fallen' der Fall ist).
Acht neue Songs, das ist nicht sonderlich viel, doch zumindest vermag der Fünfer auf "Crown" abermals routiniert-solide Arbeit abzuliefern, diesmal sogar mit noch mehr Dampf im Kessel. Der neue Schwerpunkt der Rhythmussektion steht SYSTEM DECAY gut, auch fallen die acht Stücke recht kurzweilig aus. Das nächste Mal wäre ein ausdifferenzierteres Klangbild sowie die Refokussierung auf die letztes Mal ziemlich königlichen Kehrverse wünschenswert - dramatische Ohrwürmer wie 'Burn Away Lies' oder 'Storm The Heavens' wie anno 2014 werden auf "Crown" leider vermisst.
Anspieltipps: No Quarter Given, Freefall, Waves
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Timon Krause