SYSTEM OF A DOWN - Steal This Album
Mehr über System Of A Down
- Genre:
- NeoMetal
- Label:
- American Records
- Release:
- 25.11.2002
- Chic'N'Stu
- Innervision
- Bubbles
- Boom!
- Nüguns
- A.D.D.
- Mr. Jack
- I-E-A-I-A-I-O
- 36
- Pictures
- Highway Song
- Fuck The System
- Ego Brain
- Thetawaves
- Roulette
- Streamline
Schon gut ein Jahr nach dem Release von "Toxicity", welche immer noch in aller Munde und Ohren ist, bringen SYSTEM OF A DOWN ein weiteres Album mit dem ironischen Titel "Steal This Album" ans Licht der Welt und in das Herz ihrer Fans.
Bei "Steal This Album" handelt es sich aber nicht um neues Material, sondern um übrig gebliebene Songs aus der "Toxicity"-Zeit und ganz alte Sachen, die teils bis ins Jahr 1995 zurückreichen.
Keinesfalls kann man das Material aber als zweite Wahl darstellen, da es nicht minder gut ist als die schon veröffentlichten Sachen. Natürlich hegt man aber bei Songs, die zur gleichen Zeit wie die "Toxicity" entstanden sind, Assoziationen zu eben dieser Scheibe, und ältere Songs zwängt man gerne in die Selftitled-Platte, aber "Steal This Album" hat auf jeden Fall eine eigene Seele und stellt ein eigenständiges Album dar, welches sich schlecht zerteilen und in seine Vorgänger stecken lässt.
Bei genauerem Auseinandernehmen des Longplayers entdeckt man Elemente, die bei SYSTEM OF A DOWN zuvor noch nie aufgetaucht sind, so z.B. eine Flöte, mehrstimmige Gesangparts und mit "Roulette" ein sehr ruhiges Liebeslied, welches selbst ich dank extremer Sympathie gegenüber diesem Song nicht als Schnulze abtun kann.
Abwechslungsreiche Gestaltung, Songs die durch Mark und Bein, aber auch durch Herz und Seele gehen, Verwirrung und Ordnung, Veränderung und Tradition, Kritik an Politik und Gesellschaft und Seelenleid, Unruhe und Chill-Out-Momente, Ohrwurmmentalität und absolute Schockmomente. Die vier Armenier haben schon immer Gegensätze vermischt und tun es auch dieses Mal. Meister der Antithesen.
Musikalisch bekommt man Gitarren, in dessen Macht es liegt Mauern zu ziehen, die andererseits aber genauso sanft wie mächtig sein können. Schöne, treibende Drums und einen Bass, wie es eben SOAD-Art ist. Sowie natürlich Serj Tankians sagenhaft geile Stimme, die dem Ganzen Abrundung und Zusammenhalt verleiht.
Zu bemängeln wäre allerdings, dass die Unordnung, die Schockmomente und die Härte etwas verloren gehen, man also für SOAD-Verhältnisse eine Platte hat, die verdammt viel mit ruhigen Elementen und gefühlvollen Gesangparts spielt, was den Härtegrad der Scheibe doch um einiges nach unten drängt. Liegt wohl schlicht und ergreifend auch an der Weiterentwicklung der Band, welche besonders zwischen "System Of A Down" und "Toxicity" zu spüren war.
Die Gestaltung des Covers ist einer gebrannten CD nachempfunden, sprich man hat kein Booklet sondern nur ein spärliches Blatt Papier, auf das man genauso gut mit Edding SYTEM OF A DOWN geschrieben haben könnte. Was ich davon halten soll weiß ich noch nicht. Mal abgesehen davon, dass solche Ideen schon mal da waren, passt es einfach perfekt zum Titel des Albums. Andererseits kann ich aber für knapp 16 € Einkaufspreis ein Booklet erwarten, oder aber das Ganze als eine Einladung interpretieren.
Zusammenfassend: Eine sehr geile Scheibe, die fast an ihren Vorgänger rankommen müsste.
http://www.systemofadown.de
Anspieltipps: Die ganze Scheibe is geil, aber um das zu präzisieren: Innervision, Bubbles, Nüguns, Mr. Jack, Highway Song, Ego Brain, Roulette
- Redakteur:
- Dani Schmötzer