SYSTEMATIC SOUL DEADENING - Ravaging Madness
Mehr über Systematic Soul Deadening
- Genre:
- Black Thrash Metal
- Release:
- 11.04.2008
- Nothing To Bleed
- Nobody Cares, Nobody Knows
- Forever You Don't Understand
- Feel Me
- Fallin
- See Into My Eyes
- Creating Over You
Vier Österreicher, die sich musikalisch im klassischen Thrash- und melodischen Death-Metal-Bereich bewegen, mit Frontmann Fabio aber einen lupenreinen Black-Metal-Keifer in ihren Reihen haben. Ein gutes Debütwerk mit feiner Produktion und leichten Schwächen im Gesangsbereich.
Zunächst hatte ich arge Bedenken, was die mir vorliegende Debütscheibe "Ravaging Madness" der Österreicher SYSTEMATIC SOUL DEADENING betraf, denn allzu oft schimmerte mir im beiliegenden Informationsmaterial das (böse) Wörtchen "Black Metal" durch. Die Band strafte mich jedoch bereits mit den ersten Tönen von 'Nothing To Bleed' Lügen und ließ mich die folgenden dreißig Minuten nicht mehr los. Es gibt sie also doch noch, die angenehmen Überraschungen.
Gut, eine Priese Black Metal haben die 2007 gegründeten SYSTEMATIC SOUL DEADENING in Form ihres Frontkeifers Fabio Caccavo und gelegentlichen Blastbeat-Attacken trotzdem mit an Bord, aber die musikalische Grundausrichtung liegt eher im klassischen Thrash- oder melodischen Death-Metal-Bereich. Dabei wissen vor allem die beiden Gitarristen Mario Fetz und Raffael Peychar durchaus zu überzeugen, denn ihre fetten Riffs schieben mächtig und auch die vielen Melodien können überwiegend zünden. Lediglich im Solobereich sollte man noch einmal nachbessern. Zwar beschränkt man sich überwiegend auf Melodiesoli, aber auch diese wirken nicht immer richtig sattelfest ('Feel Me'). Rhythmisch variiert man ständig zwischen Up-Tempo- und Half-Time-Beats, die dann wiederum die allmächtigen SLAYER heraufbeschwören. Ohne Tom Araya und Konsorten scheint es aber in diesem Genre sowieso nicht zu gehen. Dazu kommt noch eifriges Singlenote-Riffing, etliche Blastbeats, überraschende Akustikgitarren-Parts und enorm viel Doublebass. Ihr seht, Abwechslung wird hier groß geschrieben. Auch wenn sie an manchen Stellen vielleicht etwas zu viel wollen, haben es die Österreicher auf jeden Fall geschafft, dass "Ravaging Madness" über die gesamte Spielzeit irgendwie interessant bleibt.
Der Gesang von Fabio ist natürlich absolute Geschmackssache, denn der junge Mann schreit, röchelt und krächzt sich über die gesamte halbe Stunde die Seele aus dem Leib. Auf dem Weg zum Ziel verliert er ein wenig an Faszination und driftet leicht in monotones Gekeife ab. Dies versucht man mit einigen gesungenen Passagen zu umgehen, was grundsätzlich eine gute Idee ist, wobei es auf dem Debüt aber noch etwas an der Ausführung hapert. Die Gesangsmelodien sind nicht zwingend und hypnotisch genug. Außerdem wirkt Fabio bei diesen gesungenen Parts noch etwas schwach auf der Brust und der Gesang verliert sich im weiten Rund der Musik. Das es geht, beweist der schön zweistimmig gesungene Mittelteil von 'Feel Me' oder auch 'Creating Over You'. Insgesamt der richtige Ansatz, jetzt muss man nur noch ein paar Schippen Attitüde mit drauf packen.
Die Produktion ist für eine Eigenproduktion durchaus amtlich, vor allem die Gitarren schieben wirklich mächtig. Gerade im Gesangs- und Schlagzeugbereich kann man aber bestimmt noch einiges mehr herausholen. Mich konnten SYSTEMATIC SOUL DEADENING mit ihrem Thrash-Gewitter auf jeden Fall positiv überraschen und dürften auch bei allen Thrash-Fans, die keine Angst vor schwarzem Gekeife und klaren Melodien haben, für gute Laune sorgen. Kontaktiert die Jungs einfach mal über deren Homepage und fragt direkt die Kaufkonditionen an.
Anspieltipps: Nothing To Bleed, Feel Me, Nobody Cares, Nobody Knows
- Redakteur:
- Chris Staubach