TAIPAN - Stonewitch
Mehr über Taipan
- Genre:
- Heavy Metal
- Majestic Freeze
- Insomnia
- Tired Of You
- Stonewitch
- Speculum
- The Cellar X
- War And Disaster
- Extremist Mutants
Ich erinnere mich noch wie heute daran, als ich mein erstes Aardshok-Magazin in den Händen hielt und dort auf den Review-Seiten zwei absolute Oberkacher abgefeiert wurden, die ich natürlich sofort erwerben musste. Der eine hörte auf den Namen "Fire Raiser", stammte von den skandinavischen TORCH und rotiert auch heute noch regelmäßig auf meinem Plattenteller, während der andere das titellose Debüt der australischen TAIPAN war. Das darauf vertretene Opening-Stück 'Break Out' war für Ewigkeiten eine DER Mitsing-Hymnen in unserem kleinen Metal-Zirkel. Während von TORCH noch ein bisschen was kam, herrschte im Hause TAIPAN absolute Funkstille.
Dass angeblich 1985 eine weitere EP namens "1770" erschienen sein soll, ist am Rest der Welt komplett vorbei gegangen, und dass die Band vor einige Monaten in Original-Besetzung von den Toten auferstanden ist und ihren ersten (!) Longplayer veröffentlicht hat, ist in ebensolcher Heimlichkeit geschehen. Nun gut, lauschen wir dem acht Songs umfassende Tonträger namens "Stonewitch" und hoffen, dass man an die Frische der alten Tage anknüpfen kann.
Und ja, es gelingt TAIPAN, mit dem neuen Album die unverbrauchte Energie, die damals so charmant rüberkam, ins neue Millennium zu transportieren. Dazu haben sie sich erstmal einen amtlich druckvollen Sound basteln lassen. Sehr schön kommen alle drei Musiker zu Geltung, trotz nur einer Klampfe entstehen keine Löcher. Daumen hoch.
Kompositorisch wandeln TAIPAN anno 2007 allerdings auf sehr weiten Pfaden. Lediglich das bereits bekannt 'Tired Of You' kommt mit einem NWoBHM-Flair daher. Die restlichen sieben Nummern präsentieren eine gereifte Band, die sich nicht limitieren will. Die meisten Tracks sind verhältnismäßig lang, wirken aber nur an wenigen Stellen langatmig. Die zumeist pumpenden Midtempo-Nummern brechen immer wieder in schnellere Gefilde aus und verbreiten so eine angenehme Banger-Atmosphäre.
Diese schnelleren Passagen arten im fulminanten Opener gar in blastiges Geschredder aus, was als Untermalung zum textlichen Inhalt aber mehr als Sinn macht und absolut unpeinlich klingt. Ab der Hälfte wird dann der Energiehaushalt der Truppe deutlich erhöht und die Scheibe klingt auf einmal deutlich roher. Wütende, tiefe Vocals, eine musikalische Mischung aus TANK und HOLOCAUST, sowie geile kleine Gimmicks in den Songs machen vor allem diese vier Tracks zu absoluten Hinhörern.
"Stonewitch" ist also ein Album, das man als Freund traditioneller Klänge auch ohne rosarote Kultbrille durchaus verhaften sollte.
Anspieltipps: The Cellar X; Majestic Freeze; Speculum; Extremist Mutants
- Redakteur:
- Holger Andrae