TALIöN - Killing The World (re-release)
Mehr über Taliön
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenvertrieb
- Release:
- 27.07.1989
- Killing The World
- Sanctuary
- Living On The Edge
- Speed Thrills
- Laws Of Retaliation
- Screamin' For Mercy
- Premonition
- Killing The World (Demo)
- Living On The Edge (Demo)
- Sanctuary (Demo)
- Screamin' For Mercy (Demo)
Geheimtipp!
Im Jahre 1988 wird aus den Briten TRÖJAN, die 1985 mit "CHASING THE STORM" ein leider unbeachtetes Kleinod in Sachen Proto-Speed-Metal veröffentlich haben, die Band TALIÖN. Die Gründe für den Namenswechsel liegen unter anderem in den Zwistigkeiten innerhalb der letzten TRÖJAN-Besetzung, aber diesen alten Kaffee wollen wir hier nicht neu aufbrühen. Anders sieht dies mit dem entstandenen Album "Killing The World" aus, denn das darauf befindliche Material muss sich hinter den Nummern des TRÖJAN-Albums nicht verstecken.
Nimmt man es genau – und genau das machen wir Metal-Beamte ja zumeist – ist dies das zweite Werk von TRÖJAN. Genauso klingt es zum Glück auch. Eine stilistische Korrektur hat es trotz des mangelnden Erfolges nicht gegeben, was schon einmal Bonus-Sympathie-Punkte für Standhaftigkeit gibt. Musikalisch sitzt man noch immer zwischen allen damals erhältlichen Stühlen und erfreut das Bangerherz mit sehr flottem Heavy Metal, der wunderbar roh und an manchen Stellen auch ganz schön flink aus den Boxen rattert.
Auch wenn das kurze Akustik-Intro zum Titelsong etwas anderes vermuten lässt, nach wenigen Takten ist hier klar, was die Stunden geschlagen hat. Pfeilschnelle Riffs erklingen und auch die Rhythmus-Belegschaft ackert sich die Flossen wund. Auch klangtechnisch knüpft man nahtlos an den Vorgänger an, was heißt, alles klingt sehr rau und kantig. Das ist keine Musik für Menschen, die ihren Heavy Metal glänzend und plüschig mögen, hier gibt es Noten mit der groben Kelle. Graeme Wyatts Gesang ist noch immer kraftvoll und passt ausgezeichnet zu der gebotenen Musik. Hier zeigt man bereits im Opener ein Händchen für Eingängigkeit, denn der Chorus hat fiese Widerhaken. Auch der gekonnte Einsatz der Doublebass lässt aufhorchen und so hat man einen erstklassigen Start in das Album.
Auch im weiteren Verlauf verliert man wenig von dieser Klasse und hat mit 'Living On The Edge' sogar noch eine stampfende Hymne am Start, die man sicherlich auch gern auf entsprechenden Compilations hätte verbraten können. Das wäre so ein Song geworden, den man heute auf entsprechenden Veranstaltungen von 1000 Kehlen gesungen hören würde. Jaja, der böse Konjunktiv.
Sehr feist finde ich noch das grantige 'Screamin' For Mercy', welches ebenfalls mit ordentlich viel Schmackes serviert wird. Die aggressiven Gang-Shouts, die zum Ende hin noch mal alle Fäuste gen Himmel fliegen lassen, addieren weitere Dynamik zu dieser eh schon arg guten Nummer.
Wer es dann noch schneller mag, wird mit 'Premonition' allerbestens verwöhnt. Diese Song hätte auch auf "Loose'n'Lethal" von den Brüdern im Geiste namens SAVAGE eine gute Figur gemacht. Erstklassiges Abrisskommando.
Auf dem hier vorliegenden Re-release befinden dann noch vier der Albumsongs in Demo-Versionen. Hier kann man wunderbar die Entwicklung der Songs nachempfinden. Lohnt sich also!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae