TANGENT, THE - Down And Out In Paris And London
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2009
Mehr über Tangent, The
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Inside Out/EMI
- Release:
- 13.11.2009
- Where Are They Now?
- Paroxetine 20mg
- Perdu Dans Paris
- The Company Car
- Ethanol Hat Nail
THE TANGENT tangieren mich diesmal kaum.
Mein Verhältnis zu THE TANGENT ist seit jeher ein wenig gespalten. Oftmals waren sie mir in der Vergangenheit zu blumig, zu jazzig, zu sehr Improvisation und zu wenig Song. Diese Kombination funktioniert selbst bei einem ausgewiesenen Proggie wie mir nicht immer. So hat mich das Debüt "The Music That Died Alone" mehr gelangweilt als mitgerissen, während "The World We Drive Through" und das letztjährige Werk "Not As Good As The Book" nicht nur aufgrund der Technik beeindruckten, sondern auch einige gute Songs enthielt.
"Down And Out In Paris And London" schließt leider wieder eher den Kreis zu "The Music That Died Alone". Die fünf Nummern, die es auf knapp 58 Minuten Spielzeit bringen, wissen tatsächlich nur selten wirklich zu faszinieren. Klar, es gibt immer einzelne schöne Gesangslinien, hier und da tolle Bläsereinsätze (z. B. in 'Where Are They Now?') doch die einschmeichelnden Melodien, die der Vorgänger barg, gibt es hier viel zu selten zu hören. Fast dauerhaft fehlen echte Spannungsbögen, die einen interessiert aufhorchen lassen und wenn dann eine 19-minütige Komposition am Ende lieblos ausgefadet wird, ist das beinahe ärgerlich. Das sehr jazzige 'The Canterbury Sequence Volume 2: Ethanol Hat Nail' ist natürlich in erster Linie Geschmackssache. Aber mir persönlich fehlt da dann doch ziemlich deutlich der Einsatz einer Rockgitarre. Wenn die Rockmusik nur noch tangiert wird, ist mir das einfach zu wenig.
So wird der aktuelle Rundling zu einer zähen Angelegenheit. Auf der einen Seite technisch natürlich makellos, dafür aber doch eine ganze Spur zu selbstverliebt. Und das fehlen von echten Aha-Effekten sorgt abschließend dafür, dass "Down And Out In Paris And London" meine persönliche Enttäuschung des Monats geworden ist. Schade eigentlich.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk