TANK - Sturmpanzer
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2018
Mehr über Tank
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 2.00
- Label:
- Plastic Head
- Release:
- 09.11.2018
- 2000 Miles Away
- March
- No More War
- Lianne's Crying
- First They Killed the Father
- Sturmpanzer Pt. 1 & 2
- Living in Fear of
- Which Part of F.O. Don't U Understand
- The Last Soldier
- Little Darlin'
- Revenge of the Filth Hounds Pt. 1
- Revenge of the Filth Hounds Pt. 2
Ist das ein Schrei nach Hilfe?
Oh, meine Güte! TANK, die Untergrundlegende, eine der Bands aus der New Wave of British Heavy Metal, die zwar in Musikerkreisen und Nerdgruppen hohes Ansehen genießt, aber niemals kommerziellen Erfolg verbuchen durfte, demontiert sich in einer der beiden Inkarnationen selbst. Zur Erinnerung: Nachdem man sich 2008 von Gründungsmitglied Algy Ward getrennt hat, gibt es nun zwei Bands mit dem Namen TANK, eine mit den Herren Mick Tucker und Cliff Evans, den beiden Gitarristen, die seit 2010 drei gute bis sehr gute Werke vorgelegt haben und eine mit eben jenem Algy Ward, dessen 2013er "Breath Of The Pit" eher von zweifelhafter Qualität war.
Doch jetzt hat er sich selbst übertroffen, leider in negativer Hinsicht. Da ist zuerst einmal der wirklich nur mies zu nennende Sound des Albums. Da waren kopierte Demos aus den Achtzigern besser! Das Schlagzeug klingt wie eine Mischung aus den Palmenfrüchten aus Monty Pythons "Ritter der Kokosnuss", meinem alten, mechanischen Wecker und einer verreckenden Nähmaschine, der Gesamtsound ist zu leise und manchmal ertappt man sich, dass man sich fragt, wo die störenden Geräusche im Hintergrund herkommen. Nun bin ich kein großer Soundfetischist, ich könnte darüber hinwegsehen. Aber leider kommt noch etwas hinzu: Algy singt nämlich ganz, ganz schrecklich! Zu nahezu keiner Zeit kommt er über das Niveau eines Thekenchors in St. Pauli um 3:30 Uhr auf einem Mittwochabend hinaus. Gleich im Opener '2000 Miles Away' trifft er während der Aufnahmen mehr Bekannte als Töne!
Algy Ward hatte schon immer eine Tendenz, die dreckigen Frühzeiten zu verlassen und mit Hilfe von Keyboards gefälliger und melodischer zu werden, doch auch das geht auf "Sturmpanzer" ins Beinkleid, da die strunzöden Keyboards nur zur allgemeinen Geräuschorgie beitragen. Wenn man sich bemüht, hinter die furchtbare Performance Ward's zu blicken, könnte man tatsächlich Lichtblicke finden. Der Opener ist eigentlich kein ganz schlechtes Lied, 'Lianne's Crying' beginnt gut, auch der Titelsong hätte Potential, aber diese Suche nach kleinen Perlen in der Asche dieses Albums wird abgewürgt, wenn das über sieben Minuten lange und für über sieben Minuten langweilige 'Revenge Of The Filth Hounds Pt. 1 & 2' ertönt und dann mit 'Field Recording Of The Field' ein völlig unwitziger Anflug von Humor ertönt. Nein, zwei Minuten Telefonklingeln aus den Sechzigern ist tatsächlich nicht komisch.
Dieser Sturmpanzer ist noch nicht einmal ein Trabbi in der Südseebrise, aber glücklicherweise gibt mir Algy in dem Lied 'Which Part Of F.O. Don't U Understand', dessen Titel ich nach diesem Unglück, das auf die Beinahe-Karambolage "Breath Of The Pit" folgt, ebenfalls einfach wiederholen könnte, wenn ich denn unflätig werden wollte, einfach eine Textzeile zum zitieren. Zumindest falls ich sie in dem Soundbrei und Ward's gesanglichem Gesamtunfall richtig verstanden habe. Algy, sorry, aber, "your music is so bad".
- Note:
- 2.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger