TANKARD - The Morning After/Alien
Mehr über Tankard
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Noise/Sanctuary/Universal
- Release:
- 19.07.2011
- Intro
- Commandments
- Shit-Faced
- TV Hero
- F.U.N.
- Try Again
- The Morning After
- Desperation
- Feed The Lohocla
- Help Yourself
- Mon Cheri
- Outro
- Alien
- 666 Packs
- Live To Dive
- Remedy
- (Empty) Tankard
Frankfurt's Thrash Metal at its best!
Bei Thrash Metal aus Deutschland, denkt jeder sofort an SODOM, KREATOR und DESTRUCTION beziehungsweise an den Ruhrpott. Vielleicht ist das auch der Grund, warum die Frankfurter TANKARD nie die ganze große Beachtung gefunden haben, die ihnen auf jeden Fall zustehen würde.
An ihrer Musik wird es jedenfalls nicht gelegen haben. Denn unter den vielen Wiederveröffentlichungen alter TANKARD Meisterwerke, die dieser Tage erscheinen, befinden sich mit "The Morning After" und "Alien" (die gemeinsam auf einer Scheibe erschienen sind) zwei besonders starke Thrash-Attacken.
Schon die ersten Songs gehen unglaublich schnell ins Ohr und animieren zum Schütteln der Birne.
'Commandments' und ganz besonders 'Shit-Faced' zeigen, was für eine Energie in den Hessen schlummert und dass sie in Sachen Aggressivität und Geschwindigkeit mühelos in einer Liga mit DEATH ANGEL oder TESTAMENT spielen. Aber sie können auch anders.
Speed und Thrash Metal sind nicht die einzigen Zutaten in diesem Gebräu. 'TV Hero' und 'Try Again' haben einige Trademarks aus Punk und Hardcore übernommen. Vor allem Letzterer wildert so tief in Gefilden des Punkrocks, das man ihn fast für eine Coverversion einer englischen Oi-Punk-Formation halten könnte. Außerdem sind diese Songs durch ihr mittleres Tempo eine willkommene Verschnaufpause zwischen all den rasanten Abrissbirnen, die diesen Rundling beherrschen.
So übernimmt dann auch anschließend mit dem Titeltrack 'The Morning After' der Thrash wieder das Zepter und gerade diese Überhymne legt alles in Schutt und Asche, was bis dato noch gestanden hat. Eigentlich muss man über diesen legendären Song, der das Requiem zu jeder durchzechten Nacht bildet, nicht mehr viel sagen. Denn auch nach 23 Jahren hört man diesen Song immer wieder auf den Konzerten der Frankfurter.
Nach solch einem Hit ist es schwer die Spannung eines Albums zu halten und gleichwertige Songs folgen zu lassen. Aber TANKARD lassen mit dem Thrash'n'Roller 'Desperation' und dem brachialen Stampfer 'Feed The Lohocla' nichts anbrennen. Einen würdigen Abschluss findet man mit 'Mon Cheri', einer 45 Sekunden Crustcore-Attacke, die EXTREME NOISE TERROR wie blasse Schuljungs aussehen lässt.
Ironischerweise wird das folgende 'Outro' zu einem Zwischenspiel, das mit seiner Männerchor-Version von 'Einer Geht Noch' unbewusst ankündigt, dass jetzt mit der "Alien"-EP noch fünf weitere Klassiker folgen.
'Alien' und '666 Packs' haben ähnlich wie 'The Morning After' Legendenstatus und räumen gnadenlos ab. Die Melodien haben Ohrwurmcharakter und die Refrains können wie 95% aller TANKARD-Lieder nach dem ersten mal Hören bereits mitgesungen werden.
So gut diese Lieder auch sind, man darf nicht unter den Tisch fallen lassen, dass auch das speed-metallsiche 'Live To Dive', das an alte EXODUS erinnert, und das rockige Heavy-Metal-Stück 'Remedy' ihren Reiz haben und keine Sekunde langweilen. Da fragt man sich natürlich wie man so eine starke CD gebührend abschließen kann? Die Antwort: Mit DEM Band-Klassiker schlechthin. So bekommt der Hörer als Rausschmeißer eine (damalige) Neueinspielung des größten Hits der Kapelle '(Empty) Tankard'.
Alles in allem ist dieser Re-Release eine lohnenswerte Anschaffung für jeden Thrash-Fan, der diesen Silberling noch nicht besitzt.
- Redakteur:
- Adrian Wagner