TARABAS - Das Neue Land
Mehr über Tarabas
- Genre:
- Melodic Death Metal / Pagan Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Trollzorn Records / Soulfood
- Release:
- 26.02.2010
- Das Neue Land (Teil 1)
- Weiße Pferde
- Der Niedergang
- Lost Belief
- Hinter Den Toren
- Intermezzo
- Das Neue Land (Teil 2)
- Bruderschaft
- Reason Why
- 2012
- Die Geißel Der Erde
- Erinnerung
Abwechslungsreicher Mix aus Melodic Death und Pagan Metal.
Gibt es DEN Pagan-Metal-Sound? Womöglich nicht, denn im heidnischen Bereich gibt es inzwischen so viele unterschiedliche Interpretationen, die allesamt unter dem gleichen Banner laufen, in ihrem musikalischen Erscheinungsbild aber nur sehr vage miteinander verknüpft sind. Nimmt man beispielsweise die jüngsten Trollzorn-Releases von NYDVIND und TARABAS, könnten die Differenzen kaum größer sein. Während die Franzosen sich eher auf den besinnlichen Part konzentriert haben, lassen es die Magdeburger auf ihrem aktuellen Machwerk "Das neue Land" mächtig krachen und beziehen immer wieder Elemente aus dem melodischen Death Metal in ihren grundsärtzlich recht aggressiven Sound ein. Die Mixtur aus einzelnen folkigen Sounds, epischen Melodien und dieser grundsätzlichen Impulsivität ist letzten Endes szenetypisch, aber doch irgendwie originell - ohne dass man das Gefühl bekommt, etwas vollkommen Neues gehört zu haben. Aber es bleibt haften, es überzeugt überdies und es verfügt über einen Punch, der auch den ruhigeren Charakter von der ersten bis zur letzten Sekunde mitreißen wird.
Weiterhin dürfen TARABAS von sich behaupten, nicht nur abwechslungsreich, sondern auch in gewisser Weise unkonventionell vorzugehen. Die Arrangements werden ausladend ausgekostet, unterwerfen sich aber keinem künstlichen Bombast, um den Songs inhaltlich mehr Tiefe zu geben. Alles geschieht auf Basis der weitläufigen Ideen, die ab und zu den finsteren bereich kreuzen, im klassischen Todesblei nach weiteren Inspirationen suchen, gelegentliche Schwenks nach Göteborg unternehmen, letzten Endes aber auch die Überzeugungskraft der Teutonen-Szene mitbringen, in denen der Sound auf "Das neue Land" tiefer verwurzelt ist, als man zunächst vermuten mag. Klassischer Metal erweist sich nämlich insgesamt als die Grundstruktur des neuen Materials, ausgeweitet in den extremen Bereich, episch ausgekostet und durchweg interessant strukturiert.
Summa summarum ist es deswegen auch nicht zwingend die gesteigerte Aggression, die TARABAS zur vielleicht angenehmsten neuen Vertretung der Pagan-Szene macht. Vielmehr ist es die absolute Entschlossenheit, die jeden Song begleitet und trotz der vergleichsweise langen Spieldauer von immerhin 75 Minuten nie auf der Strecke bleibt. Und auch wenn es nicht DEN Pagan-Sound gibt - würde er klarer definiert sein, dürfte er ruhigen Gewissens SO klingen!
Anspieltipps: Das neue Land, Hinter den Toren, Die Geißel der Erde
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes